Freitag, 27. April 2018

#Oberlausitzer #Arbeitsmarkt entwickelt sich noch besser als gedacht – Herausforderungen bleiben


Das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit hat die Arbeitsmarktprognosen für das Jahr 2018 mit der Frühjahresprognose angepasst. Demnach wird die Beschäftigung im Bezirk der Agentur für Arbeit Bautzen kräftiger steigen und die Arbeitslosigkeit spürbarer abnehmen, als im vergangenen Herbst prognostiziert. Damals wurden ein Anstieg der Beschäftigung um 1,2 Prozent und ein Rückgang der Arbeitslosigkeit um 4,2 Prozent prognostiziert. Mit der Frühjahresprognose 2018 wird sich der positive Trend auf dem Oberlausitzer Arbeitsmarkt stärker auswirken. Die Forscher rechnen für den Bezirk der Agentur für Arbeit Bautzen bei einem Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts von 2,1 Prozent mit einem Beschäftigungsanstieg um 2,4 Prozent und einem Rückgang der Arbeitslosigkeit um 9,3 Prozent. Damit würden im Jahr 2018 durchschnittlich etwa 201.700 Frauen und Männer einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit in der Region nachgehen, 4.700 mehr als im Jahresdurchschnitt 2017. Zudem wären im Jahresdurchschnitt 2018 insgesamt rund 19.400 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 2.000 weniger als im Jahresdurchschnitt 2017.

„Der konjunkturelle Aufschwung erreicht einen Höhepunkt und wirkt sich sehr positiv auf die Entwicklung der Oberlausitzer Wirtschaft aus. Die Exporte sind stabil und auch die Binnennachfrage bleibt eine wichtige Stütze der Konjunktur. Neben der guten wirtschaftlichen Entwicklung wirken sich auch demografische Effekte auf die Entwicklung der Arbeitslosigkeit aus“, sagte Thomas Berndt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bautzen. 

„Mit der steigenden Beschäftigung sollten auch die Löhne, die Rahmenbedingungen der Arbeit und die Kompetenzen der Menschen Schritt halten. Hier sehe ich noch Luft nach oben. Denn trotz der positiven Prognose bleiben die strukturellen Probleme erhalten. Beispielsweise passt die Qualifikation der arbeitslosen Oberlausitzer oft nicht zu den Anforderungen der Betriebe. An dieser großen Baustelle arbeiten meine Mitarbeiter und helfen betroffenen Menschen bei der betrieblichen Weiterbildung. So kann die Arbeitsagentur Bautzen beispielsweise Zuschüsse zu den Lehrgangskosten zahlen oder auch den entstehenden Arbeitsausfall finanziell ausgleichen. Dennoch bleibt die Qualifizierung der Beschäftigten in erster Linie eine Aufgabe der Wirtschaft“, so Berndt weiter.

Im sachsenweiten Vergleich entwickeln sich alle Landkreise und Städte im Jahr 2018 sehr positiv. Die kräftigsten Beschäftigungsanstiege soll es im Arbeitsagenturbezirk Dresden (plus 2,9 Prozent), Leipzig (plus 2,7 Prozent) und Bautzen (plus 2,4 Prozent) geben. Die kräftigsten Rückgänge der Arbeitslosigkeit prognostizieren die Forscher für die Agenturbezirke Zwickau (minus 14,4 Prozent), Annaberg-Buchholz (minus 12,5 Prozent) und Plauen (minus 11,6 Prozent).



Hintergrundinformation:
Hohe Qualität der Prognosen 

Die Prognosen des IAB waren in den vergangenen Jahren sehr genau. Für die Bundesländer lag im Bereich der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung die Abweichung in den vergangenen drei Jahren bei unter zwei Prozent und im Bereich der Arbeitslosigkeit bei unter vier Prozent.



Im Internet: http://doku.iab.de/arbeitsmarktdaten/Regionale_Arbeitsmarktprognosen_1801.pdf


Rossen, Anja; Roth, Duncan; Wapler, Rüdiger; Weyh, Antje (2018): Regionale Arbeitsmarktprognosen (Stand: Frühjahr 2018), In: IAB-Forum 29. März 2018, https://www.iab-forum.de/regionale-arbeitsmarktprognosen-2018-1/, Abrufdatum: 25. April 2018

 

Sinkende #Arbeitslosigkeit und hohe #Arbeitskräftenachfrage in der #Lausitz

Überblick über den Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Bautzen:


Arbeitslosenzahl im April: 20.084 Menschen

    • Veränderung zum Vormonat: -1.428 Menschen / -6,6 Prozent
    • Veränderung zum April 2017: -1.877 Menschen / -8,5 Prozent

  • aktuelle Arbeitslosenquote: 7,1 Prozent
    • Veränderung zum Vormonat: -0,5 Prozentpunkte
    • Veränderung zum April 2017: -0,6 Prozentpunkte
  • Bestand sozialversicherungspflichtiger Arbeitsstellen: 4.503

    • Veränderung zum Vormonat: +133 Stellen / +3,0 Prozent
    • Veränderung zum April 2017: +139 Stellen / +3,2 Prozent

„Der Arbeitsmarkt entwickelt sich gut. Die Arbeitslosigkeit ist erneut gesunken und die Arbeitskräftenachfrage ist hoch. Diese Situation ist erfreulich, doch kein Grund zum Ausruhen. Denn es gibt immerhin noch über 20.000 arbeitslose Menschen im Agenturbezirk Bautzen – jeder ist einer zu viel. Meine Mitarbeiter konzentrieren sich auf die Menschen, die es schwerer haben, in Arbeit zu kommen und unterstützen mit der passenden Förderleistung“, so Thomas Berndt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bautzen.

Arbeitslosigkeit:

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Bautzen waren Ende April insgesamt 20.084 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 1.428 Arbeitslose (-6,6 Prozent) weniger als Ende März 2018 und 1.877 Personen (-8,5 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sank gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozentpunkte auf 7,1 Prozent. Im April 2017 lag sie bei 7,7 Prozent.

Die Agentur für Arbeit Bautzen betreute in der Arbeitslosenversicherung im April 5.812 Arbeitslose, 1.061 weniger als im März 2018. Gegenüber dem Vorjahresmonat waren 429 Personen weniger von Arbeitslosigkeit betroffen.

Die kommunalen Jobcenter der Landkreise Bautzen und Görlitz registrierten zusammen 14.272 Arbeitslose in der Grundsicherung. Von diesen entfallen 6.130 auf den Landkreis Bautzen und 8.142 auf den Landkreis Görlitz. Gegenüber dem Vormonat sank die Zahl der Arbeitslosen bei beiden Jobcentern um 367 Personen. Im Vergleich zu April 2017 sank sie um insgesamt 1.448 Menschen.

Der Anteil der arbeitslosen geflüchteten Menschen, gemessen an allen arbeitslosen Menschen, beträgt 2,6 Prozent. Gegenüber März 2018 stieg die Zahl der arbeitslosen geflüchteten Menschen um 3 Personen auf 531 Menschen. Davon betreuten die Jobcenter 477 anerkannte Schutzberechtigte (Anteil von 90 Prozent). Weitere 54 Asylbewerber sowie geduldete Menschen (10 Prozent) betreute die Arbeitsagentur Bautzen. Die meisten arbeitslosen geflüchteten Menschen kommen aus Syrien (293 Personen).

Unterbeschäftigung:

Niemand wird in der Statistik versteckt. Die Unterbeschäftigung, die Summe aus Arbeitslosen und Teilnehmern an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, belief sich insgesamt auf 26.526 Personen. Das ist ein Rückgang im Vergleich zum April 2017 um 7,9 Prozent. Aktuell liegt der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung bei 75,7 Prozent. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen liegt die Unterbeschäftigungsquote im April 2018 bei 9,2 Prozent. Sie sank im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Prozentpunkte. 

Im April 2018 nahmen 6.442 Menschen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teil oder standen aus anderen Gründen, zum Beispiel wegen Krankheit, dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung. Viele wurden mit Weiterbildungen (1.398) gefördert, nahmen an Arbeitsgelegenheiten in der Grundsicherung (944) oder an Aktivierungsmaßnahmen (1.057) teil. Ein kleinerer Teil dieser Frauen und Männer stand aus anderen Gründen der Vermittlung nicht zur Verfügung und war deshalb nicht arbeitslos (zum Beispiel wegen Krankheit: 419).

Arbeitskräftenachfrage:

Aktuell können die Mitarbeiter der Arbeitsagentur insgesamt auf 4.503 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen vermitteln. Das ist ein jeweils Plus von 133 Stellen gegenüber März 2018 und von 139 Stellen im Vergleich zu April 2017.
Im April 2018 akquirierte der Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur Bautzen insgesamt 919 freie Stellen. 

Die meisten freien Stellen sind im Bereich der Zeitarbeit (982), dem verarbeitenden Gewerbe (927), dem Gesundheits- und Sozialwesen (442), dem Baugewerbe (402) sowie dem Handel und der Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen (391) zu besetzen.