Der Ausbildungsmarkt im Bezirk der
Agentur für Arbeit Bautzen entwickelt sich weiter zum Bewerbermarkt. Insgesamt
gleicht sich das Verhältnis zwischen Bewerbern und Ausbildungsstellen immer
mehr aus. Auf 2.921 freie Ausbildungsplätze konnten die Berufsberater der
Arbeitsagentur Bautzen im Berichtsjahr 2017/2018 vermitteln. Demgegenüber
standen 3.444 junge Menschen, welche sich auf der Suche nach einer Ausbildung von
der Agentur für Arbeit Bautzen oder den Jobcentern der Landkreise Bautzen und
Görlitz unterstützen ließen. 98,3 Prozent von ihnen haben eine Berufsausbildung
aufgenommen oder sich für eine Alternative zur Ausbildung entschieden.
58 Bewerber (1,7 Prozent) waren zum
30. September unversorgt, hatten also weder eine Ausbildungsstelle noch eine
Alternative. Auf der anderen Seite waren noch 252 Ausbildungsstellen unbesetzt.
„Die Unternehmen in der Oberlausitz
suchen händeringend gute Fachkräfte und setzen deshalb auf die betriebliche
Ausbildung. Sie wünschen sich von den Bewerbern einerseits angemessenes Wissen
in Form passender Schulnoten. Andererseits sind weiche Faktoren wie
Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Motivation und Lernbereitschaft unabdingbar.
Auch in diesem Jahr sind wieder Ausbildungsstellen unbesetzt geblieben und
einige junge Menschen mussten erfahren, dass trotz der rechnerisch guten
Chancen keine Ausbildung geschenkt wird. Mir ist wichtig, dass auf dem Weg von der
Schule ins Erwerbsleben kein Jugendlicher verloren geht, denn wir brauchen
jeden jungen Menschen zur Deckung des zukünftigen Arbeits- und
Fachkräftebedarfes“, fasst Thomas Berndt, Vorsitzender
der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bautzen, die Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt zusammen.
Die Berufsberater der Arbeitsagentur
Bautzen beraten derzeit intensiv die Schüler, welche zum 30.09. noch keinen
Ausbildungsvertrag in der Tasche hatten, damit sie kurzfristig noch in eine
Ausbildung starten können oder eine Alternative zum Wunschberuf verfolgen. Ebenso
ist der Fokus auf die Jugendlichen gerichtet, die aus unterschiedlichen Gründen
wieder auf Ausbildungsuche sind.
„Die Nachvermittlungsaktion ist in
vollem Gang. Um in den
nächsten Wochen freie Lehrstellen und Bewerber zueinander zu bringen, helfen
meine Berufsberater gemeinsam mit den Partnern auf dem Ausbildungsmarkt. So
erhielten alle unversorgten Jugendlichen Angebote von meinen Mitarbeitern. Die
Berufsberater stehen mit den Bewerbern, Betrieben und Kammern in engen Kontakt,
um allen ausbildungswilligen und ausbildungsfähigen Jugendlichen einen Einstieg
ins Berufsleben zu ermöglichen“, so Thomas Berndt.
Zugleich
spricht Thomas Berndt die Unternehmen an: „Wer sein Personal selbst ausbildet, kann dafür sorgen, dass
die Auszubildenden die betriebsspezifischen Abläufe kennenlernen und die
entsprechenden Fertigkeiten erlernen, die im Betrieb gebraucht werden. Personalverantwortliche sollten keinesfalls in der
Ausbildungsbereitschaft nachlassen und stattdessen auch Schulschwächeren eine
Chance geben. Die Fähigkeiten und Stärken eines jungen Menschen spiegeln sich nicht
alleine im Schulzeugnis wider. Die Arbeitsagentur Bautzen unterstützt
Jugendliche bei Startschwierigkeiten sowie Ausbildungsbetriebe. Meine
Mitarbeiter beraten gern über Angebote und Hilfen.“