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Netzwerk Arbeitsmarkt Oberlausitz |
Die Mitglieder des
„Netzwerkes Arbeitsmarkt Oberlausitz“ sprechen sich erneut für eine Stärkung
und Erhaltung der Berufsschulstrukturen in Ostsachsen und anderen ländlichen
Regionen Sachsens aus.
„Es
ist wichtig, dass attraktive, wohnortnahe und zukunftssichere
Berufsschulstandorte in den Landkreisen Bautzen sowie Görlitz vorhanden sind.
Sie sind ein entscheidender Standortfaktor für Unternehmen und ausschlaggebend
für Familien sowie Auszubildende bei der Wahl ihres Wohnortes“, hebt
Netzwerkmitglied Thomas Berndt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur
für Arbeit Bautzen hervor.
Im
Ländlichen Raum wurden das Berufsschulnetz und die angebotenen
Ausbildungsberufe in den letzten Jahren immer mehr ausgedünnt. Unter diesen
Rahmenbedingungen haben es Betriebe immer schwerer, im ländlichen Raum
Auszubildende zu finden. Neben der demografischen Entwicklung liegen die
Ursachen für die Ausdünnung der Berufsschulstandorte in der kleinräumigen
Schulnetzplanung sowie in der kurzfristig ausgerichteten, jährlich neuen
Festsetzung von Fachklassenstandorten. „Ein langfristig stabiles
Berufsschulnetz ist unabdingbar, um die duale Berufsausbildung zu stärken“, so
Thomas Berndt weiter.
Weil
das Sächsische Schulgesetz aktuell überarbeitet wird, adressierte das „Netzwerk
Arbeitsmarkt Oberlausitz“ nun ein zweites Positionspapier zur Schulnetzplanung
der Berufsschulstandorte an den Freistaat Sachsen.
„Wir
bekräftigen unsere Forderungen aus dem ersten Positionspapier zum Thema
Berufsschulstandorte aus dem Jahr 2014. In vielen an das Sächsische
Kultusministerium gerichteten Stellungnahmen wurde bereits eine starke
Berufsschullandschaft im ländlichen Raum gefordert. Dem schließt sich das
Netzwerk Arbeitsmarkt Oberlausitz ausdrücklich an“, legt Netzwerkmitglied
Matthias Klemm vom Deutschen Gewerkschaftsbund Ostsachsen dar.
In
beiden Positionspapieren fordert das „Netzwerk Arbeitsmarkt Oberlausitz“:
Die mittelständische
Wirtschaft im ländlichen Raum mit Fachkräften und Facharbeitern stärken
Kleine
und mittelständische Unternehmen rekrutieren ihren Fachkräftenachwuchs
überwiegend in der Region. Dazu ist es notwendig, den Schulabgängern
Ausbildungsangebote in ihrem gewohnten Umfeld zu ermöglichen. Dabei sichert ein
enges Dreieck aus Wohn-, Schul- und Arbeitsort einen wirtschaftlichen und
effektiven Ausbildungserfolg und trägt dazu bei, die Jugendlichen auch nach der
Ausbildung in der Region zu halten.
Die Verlässlichkeit der
Schulnetzplanung ausbauen
Insgesamt
muss die Berufsschulnetzplanung langfristige Planungssicherheit für Schulträger
und Unternehmen bieten. Das Sächsische Kultusministerium sollte die
Berufsschulstandorte künftig zentral aus einer Hand planen. Nur so kann ein
fairer Interessenausgleich zwischen den Regionen sichergestellt werden. Für die
zentrale Berufsschulnetzplanung müssen Abstimmungen zwischen dem
Kultusministerium und den Schulträgern sowie der regionalen Wirtschaft
erfolgen. Ausbildungsmöglichkeiten für in der Region häufig nachgefragte und
benötigte Berufe sollten flächendeckend erhalten beziehungsweise geschaffen
werden. In der Folge bilden mehr Unternehmen an den regionalen, wohnortnahen
Berufsschulzentren aus.
Schaffung eines
Wettbewerbsausgleiches für strukturschwache Regionen, insbesondere im
ländlichen Raum
Durch
den Ausbau von Schwerpunktschulen für stark spezialisierte Berufe werden
Alleinstellungsmerkmale geschaffen und regionale Berufsschulzentren
attraktiver. Bei der Schwerpunktbildung müssen die Bedarfe der regionalen
Wirtschaft berücksichtigt werden. Das führt zu einer strukturierten und
geplanten Auslastung aller Berufsschulzentren und erspart Investitionen von
Neubauten in Ballungszentren. Die Berufsschulzentren in der Oberlausitz sind
bestens ausgestattet.
Vermeidung von Abwanderung
junger Menschen aus dem ländlichen Raum
Durch
die Ausbildung im ländlichen Raum in Theorie und Praxis wird die Abwanderung in
die Ballungszentren vermieden und die Jugendlichen erhalten neue Eindrücke
sowie Lebenserfahrungen.
Sicherung der
Unterrichtsqualität
Das
neue Schulgesetz muss die Grundlage für eine hohe Unterrichtsqualität durch gut
ausgebildete Lehrkräfte schaffen. Im Hinblick auf zu erwartende altersbedingte
Abgänge von Lehrkräften in den Ruhestand sollte geeigneter, gut ausgebildeter
Lehrernachwuchs in ausreichender Anzahl rechtzeitig zur Verfügung stehen.
Hintergrundinformationen:
Das
„Netzwerk Arbeitsmarkt Oberlausitz“ wurde im Jahr 2012 von der Agentur für
Arbeit Bautzen gegründet.
Mitglieder des Netzwerkes
Arbeitsmarkt Oberlausitz:
Thomas Berndt
Agentur für Arbeit Bautzen
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Mathias Peter
Sächsische Bildungsagentur
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Olaf Besser
YADOS GmbH
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Wilfried Rosenberg
Bundesverband mittelständische Wirtschaft
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Mathias Bielich
Jobcenter Bautzen
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Jörg Schicktanz
Schicktanz GmbH Sohland/Spree
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Hana Buder
Marketing-Gesellschaft
Oberlausitz-Niederschlesien mbH
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Lothar Schmidt
Frottana-Textil GmbH
& Co. KG
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Kerstin Ganz
POLYSAX Bildungszentrum
Kunststoffe gGmbH
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Jeanette Schneider
Industrie- und Handelskammer Dresden
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Sabine Gotscha-Schock
Kreishandwerkerschaft Bautzen
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Matthias Schwarzbach
Industrie- und Handelskammer
Dresden
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Frank Großmann
Industrie- und Handelskammer
Dresden
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Matthias Klemm
DGB Region Ostsachsen
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Sebastian Handrick
Sächsische Bildungsagentur
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Steffen Sievers
Agentur für Arbeit Bautzen
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Dr. Hubert Lerche
Wirtschaftsinitiative Lausitz e.V.
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Prof. Gerald Svarovsky
DPFA Akademiegruppe
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Felix Breitenstein
Jobcenter Görlitz
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Patricia Wissel
Mitglied des sächsischen Landtages
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Hartmut Paetzold
Hochschule Zittau/Görlitz
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Prof. Dr. Barbara Wuttke
Berufsakademie Sachsen
Staatliche Studienakademie Bautzen
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Sabine Schaffer
Koordinierungsstelle für
Berufs-und Studienorientierung
Landkreis Görlitz
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