Neues Pilotprojekt „NINA – Nachhaltige
Integrationen in den Ausbildungsmarkt“ der Bundesagentur für Arbeit wird im
Agenturbezirk Riesa erprobt
Ab Mai
2014 werden die Beratungs- und Vermittlungsfachkräfte der Agentur für Arbeit
Riesa Ausbildungsbewerber nach erfolgreicher Vermittlung in eine betriebliche
Ausbildung weiterhin begleiten. Damit sollen Ausbildungsverhältnisse
stabilisiert und Ausbildungsabbrüche verringert werden.
Ausbildungsverträge
werden aus den unterschiedlichsten Gründen gelöst. Unter anderem deswegen, weil
die Ausbildung nicht den Vorstellungen des jungen Menschen entspricht oder weil
es zwischen Betrieb und Lehrling zu Meinungsverschiedenheiten kommt. In Sachsen
wurden im Jahr 2012 über 6.100 Ausbildungsverhältnisse vorzeitig gelöst. Mit
einer Lösungsquote von 27,8 Prozent liegt der Freistaat über dem bundesweiten
Durchschnitt von 24,4 Prozent. Gut die Hälfte dieser jungen Menschen erwirbt in
der Folge keinen Berufsabschluss mehr.
„Ausbildungsbewerber
werden künftig durch meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den ersten vier
Monaten der Lehre begleitet. Die Berufsberater nehmen nach dem
Ausbildungsbeginn mit den Jugendlichen Kontakt auf, um zu klären, ob und
gegebenenfalls welche Unterstützung gewünscht oder erforderlich ist. Bei
erkennbaren Konflikten oder Problemen, die zu einem Abbruch führen könnten,
werden wir gemeinsam mit den Jugendlichen und dem Ausbildungsbetrieb an einer
Lösung arbeiten“, erläutert Thomas Berndt, Vorsitzender der Geschäftsführung
der Agentur für Arbeit Riesa, das Pilotprojekt. „Ich freue mich, dass wir
diesen neuen Ansatz erproben können. Mit diesem zusätzlichen Engagement kann
ich gemeinsam mit meinen Mitarbeitern einen Beitrag zur Stabilisierung der
Ausbildungsverhältnisse leisten.“
Jugendliche,
die eine betriebliche Ausbildung aufnehmen, werden zukünftig einen Monat nach
Beginn der Ausbildung durch die Beratungsfachkräfte der Riesaer Arbeitsagentur
kontaktiert und dazu befragt, ob sie mit ihrer Ausbildung zufrieden sind oder
ob es Probleme im Betrieb gibt. Bei Schwierigkeiten werden sofort
Unterstützungs- und Hilfsangebote unterbreitet. Des Weiteren wird mit den
Jugendlichen vor dem Ablauf der Probezeit die aktuelle Situation abgeklärt und
Hilfs- und Unterstützungsmöglichkeiten erörtert.
„Ausbildungsabbrüche
lassen sich vermeiden. Wichtig ist es aber, frühzeitig zu wissen, dass es nicht
optimal läuft. Mit meinen Beratungs- und Vermittlungsfachkräften möchte ich an
diesem Punkt ansetzen und Lösungen für
die Jugendlichen und die Betriebe erarbeiten. Nur mit gut ausgebildeten
Fachkräften kann die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen im
Agenturbezirk Riesa gesichert werden“, so Thomas Berndt abschließend.
Das neue
Angebot wird bundesweit fünf Standorten erprobt. Neben der Agentur für Arbeit
Riesa sind daran die Arbeitsagenturen Augsburg, Hannover, Koblenz-Mayen sowie
Halle beteiligt. Ob es zu einer flächendeckenden Dienstleistungseinführung
kommt, ist von den Ergebnissen der Pilotstandorte abhängig.