Überblick
- Arbeitslosenzahl im November: 19.420 Menschen
- Veränderung zum Vormonat: +49 Menschen / +0,3 Prozent
- Veränderung zum November 2016: -2.092 Menschen / -9,7 Prozent
- aktuelle Arbeitslosenquote: 6,9 Prozent
- Veränderung zum Vormonat: +0,1 Prozentpunkte
- Veränderung zum November 2016: -0,6 Prozentpunkte
- Bestand sozialversicherungspflichtiger Arbeitsstellen: 4.551
- Veränderung zum Vormonat: -101 Stellen / -2,2 Prozent
- Veränderung zum November 2016: +785 Stellen / +20,8 Prozent
„Im November stieg die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk Bautzen zum Vormonat leicht an. Dafür gibt es im Wesentlichen zwei Gründe. Erstens: Aktuell befinden sich 13 Prozent weniger Teilnehmer in Arbeitsgelegenheiten der Jobcenter, sogenannten Ein-Euro-Jobs. Zweitens: Die ersten Menschen aus witterungsabhängigen Berufen meldeten sich saisonbedingt arbeitslos, wobei deren Zahl im Vergleich zur Vergangenheit sehr überschaubar ist. Deshalb sank die Arbeitslosenzahl zum Vorjahr erneut deutlich. Meine Mitarbeiter machten bereits die Erfahrung, dass viele Betriebe ihre Fachkräfte halten und auf saisonbedingte Kündigungen verzichten möchten. Betriebe der Bauwirtschaft müssen ihre Arbeitnehmer bei saisonalen Arbeitsausfällen in der Schlechtwetterzeit nicht entlassen. Mit dem Saison-Kurzarbeitergeld können sie die Arbeitslosigkeit ihrer Beschäftigten vermeiden“, so Thomas Berndt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bautzen.
Arbeitslosigkeit:
Im
Bezirk der Agentur für Arbeit Bautzen waren Ende November insgesamt 19.420
Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 49 Arbeitslose (+0,3 Prozent) mehr als
Ende Oktober 2017 und 2.092 Personen (-9,7 Prozent) weniger als vor einem Jahr.
Die Arbeitslosenquote liegt bei 6,9 Prozent. Im November 2016 lag sie bei 7,5
Prozent.
Die
Agentur für Arbeit Bautzen betreute in der Arbeitslosenversicherung im November
5.001 Arbeitslose, 10 mehr als im Oktober 2017. Gegenüber dem Vorjahresmonat
waren 330 Personen weniger von Arbeitslosigkeit betroffen.
Die
kommunalen Jobcenter der Landkreise Bautzen und Görlitz registrierten zusammen
14.419 Arbeitslose in der Grundsicherung. Von diesen entfallen 6.217 auf den
Landkreis Bautzen und 8.202 auf den Landkreis Görlitz. Gegenüber November 2016
sank die Zahl der Arbeitslosen bei beiden Jobcentern um insgesamt 1.762
Personen. Im Vergleich zum Vormonat stieg sie um 39 Personen an.
Der
Anteil der arbeitslosen geflüchteten Menschen, gemessen an allen arbeitslosen
Menschen, beträgt 2,5 Prozent. Gegenüber Oktober ist die Zahl der arbeitslosen
geflüchteten Menschen um 25 Personen auf 486 Menschen gesunken. Davon betreuten
die Jobcenter 451 anerkannte Schutzberechtigte (Anteil von 93 Prozent). Weitere
35 Asylbewerber sowie geduldete Menschen (7 Prozent) betreute die
Arbeitsagentur Bautzen. Die meisten arbeitslosen geflüchteten Menschen kommen
aus Syrien (281 Personen).
Unterbeschäftigung:
Niemand
wird in der Statistik versteckt. Die Unterbeschäftigung, die Summe aus
Arbeitslosen und Teilnehmern an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, belief sich
insgesamt auf 25.803 Personen. Das ist ein Rückgang im Vergleich zum November
2016 um 10,1 Prozent. Aktuell liegt der Anteil der Arbeitslosigkeit an der
Unterbeschäftigung bei 75,3 Prozent. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen
liegt die Unterbeschäftigungsquote im November bei 9,0 Prozent. Sie ist im
Vergleich zum Vormonat unverändert geblieben.
Im November 2017 nahmen 6.383
Menschen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teil oder standen aus anderen
Gründen, zum Beispiel wegen Krankheit, dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung.
Viele wurden mit Weiterbildungen (1.376) gefördert, nahmen an
Arbeitsgelegenheiten in der Grundsicherung (947) oder an Aktivierungsmaßnahmen
(1.005) teil. Ein kleinerer Teil dieser Frauen und Männer stand aus anderen
Gründen der Vermittlung nicht zur Verfügung und war deshalb nicht arbeitslos
(zum Beispiel wegen Krankheit: 393).
Arbeitskräftenachfrage:
Im
November akquirierte der Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur Bautzen
insgesamt 894 freie Stellen. Damit meldeten die Unternehmen der Arbeitsagentur
Bautzen gegenüber dem Vormonat 288 Arbeitsstellen weniger und gegenüber
November 2016 104 Arbeitsstellen weniger. Ursache für den Rückgang zum
Vormonat: Im Oktober 2017 akquirierte der Arbeitsgeber-Service im Raum Radeberg
eine besonders hohe Zahl von Arbeitsstellen (190 Stück) im Bereich der Post-,
Kurier- und Expressdienste. Im November 2017 hingegen pendelte sich in diesem
Bereich die Arbeitskräftenachfrage wieder auf das gewöhnliche Niveau ein,
sieben Arbeitsstellen meldeten die Arbeitgeber der Post-, Kurier- und
Expressdienste. Außerdem schwächte sich die Arbeitskräftenachfrage im
verarbeitenden Gewerbe, der Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen
und technischen Dienstleistungen sowie im Gesundheits- und Sozialwesen etwas
ab.
Ursache
für den Rückgang zum Vorjahr: Gegenüber November des Vorjahres nahm besonders
in der Zeitarbeit die Arbeitskräftenachfrage ab.
Aktuell
können die Mitarbeiter der Arbeitsagentur insgesamt auf 4.551 freie
Arbeitsstellen vermitteln. Das ist ein Minus von 101 Stellen gegenüber Oktober
2017 und ein Plus von 785 Stellen im Vergleich zu November 2016.
Die
meisten freien Stellen sind im Bereich der Zeitarbeit (1.202) zu besetzen.
Einen hohen Bedarf haben daneben Betriebe aus dem Verarbeitenden Gewerbe (887),
dem Gesundheits- und Sozialwesen (437), dem Bereich Verkehr und Lagerei (405)
sowie dem Handel und der Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen
(368).
Schwerbehinderte
Arbeitslose profitieren weniger vom Rückgang der Arbeitslosigkeit
„Trotz gesunkener Arbeitslosigkeit haben es Menschen mit
Handicap schwerer, in Arbeit zu kommen. Leider sind sie in der Gesellschaft
immer noch von Vorurteilen und Bedenken betroffen, sie könnten nicht die volle
Leistung bringen. Dabei bereichern die
richtigen Mitarbeiter auf dem richtigen Arbeitsplatz nicht nur mit
Leistungskraft: Erfahrungsgemäß sind Menschen mit Handicap überaus motiviert,
denn sie wollen beweisen, dass sie dazugehören“, resümiert Thomas
Berndt.
Unter den 19.420 Arbeitslosen, die bei der Agentur für
Arbeit Bautzen und den kommunalen Jobcentern der Landkreise Bautzen und Görlitz
gemeldet sind, befinden sich 1.285 schwerbehinderte Menschen. Der Anteil liegt
damit bei 6,6 Prozent.
80 Prozent der schwerbehinderten
Menschen, welche im Agenturbezirk Bautzen arbeitslos gemeldet sind, haben eine
Berufsausbildung oder ein Studium absolviert. Somit sind sie überwiegend gut
ausgebildet. Unter allen Arbeitslosen besitzen 77 Prozent einen
Berufsabschluss.
Den bestehenden Nachholbedarf in der
Ausschöpfung der Fachkräfte mit Handicap zeigt die Beschäftigungsquote. Im
Agenturbezirk Bautzen gab es im Jahr 2015 insgesamt 1.152 Betriebe mit zwanzig
oder mehr Beschäftigten. Diese Betriebe sind verpflichtet, Arbeitsplätze für
Menschen mit Behinderung bereitzustellen – und zwar in Höhe von fünf Prozent
(Soll-Quote). Wenn sie dieser Vorgabe nicht nachkommen, müssen sie eine
Ausgleichsabgabe zahlen. Diese Unternehmen bieten insgesamt 94.498
Arbeitsplätze, welche für die Berechnung der Beschäftigungspflicht
berücksichtigt werden – 8.601 mehr als 2011. Im Jahr 2015 waren davon insgesamt
3.680 Pflichtarbeitsplätze mit schwerbehinderten oder gleichgestellten Frauen
und Männern besetzt. Damit lag die Beschäftigungsquote bei 3,9 Prozent. Im Jahr
2011 lag die Beschäftigungsquote bei 3,8 Prozent, sie verharrt seitdem in etwa
auf gleichem Niveau.
„Schwerbehinderte Menschen benötigen
keineswegs generell eine längere Einarbeitungszeit, denn viele Behinderungen
haben auf die Arbeitsleistung keinen Einfluss. Einige Arbeitnehmer mit
körperlichem Handicap benötigen eine technische Arbeitshilfe, mitunter sind
Umrüstungen am Arbeitsplatz erforderlich. Über mögliche Förder- und
Unterstützungsmöglichkeiten informieren meine Mitarbeiter interessierte
Betriebe gern“, so Thomas Berndt.
Für weitere
Informationen oder eine Beratung stehen die Ansprechpartner im
Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur Bautzen in allen Fragen rund um die
Eingliederung von Menschen mit Handicap gern zur Verfügung:
Im Landkreis Bautzen:
Marek
Härtig
Telefon: 03591 66 1443
E-Mail:
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Im Landkreis Görlitz:
Kerstin
Schneider
Telefon: 03585 451 155
E-Mail:
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