Dienstag, 29. November 2016

Die Chancen auf dem Arbeitsmarkt für Menschen mit Handicap sind gestiegen.


Die Zahl der arbeitslosen Schwerbehinderten ist längere Zeit gestiegen. Seit Ende des letzten Jahres hat sich das Blatt gewendet. Der Bestand arbeitsloser Menschen mit Behinderung ist seitdem in jedem Monat deutlich niedriger als im jeweiligen Vorjahresmonat. 

„Die Chancen auf dem Arbeitsmarkt für Menschen mit Handicap sind gestiegen, dennoch hat es diese Personengruppe nicht immer leicht. Manchmal gibt es in den Köpfen der Gesellschaft Vorurteile und Ängste gegenüber ihrer Leistungsfähigkeit. Dagegen versuchen meine Mitarbeiter entgegenzuwirken, indem sie die Potenziale der Menschen mit Behinderung stärker und wiederholt in den Fokus rücken. Es sollte nicht alleine darum gehen, ob jemand ein Handicap hat oder nicht, sondern vielmehr darum, wer worin besonders gut ist“, sagt Thomas Berndt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bautzen.
 
Im Zeitraum von 2013 bis 2015 ist die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Bautzen um 12 Prozent von 31.578 auf 27.877 Personen gesunken. Hingegen ist im gleichen Zeitraum die Zahl der arbeitslosen Schwerbehinderten um acht Prozent von 1.444 auf 1.565 Personen gestiegen. 
Damit nahm auch der Anteil der arbeitslosen Schwerbehinderten von 2013 bis 2015 von 4,6 auf 5,6 Prozent zu.

Kontinuierliche Rückgänge bei den arbeitslosen Schwerbehinderten gibt es seit Ende des Jahres 2015. Aktuell sind 1.316 Schwerbehinderte bei der Arbeitsagentur Bautzen und kommunalen Jobcentern der Landkreise Bautzen sowie Görlitz arbeitslos gemeldet, 210 weniger als vor einem Jahr. Sowohl in der Arbeitslosenversicherung, als auch in der Grundsicherung ist die Zahl der arbeitslosen Menschen mit Handicap gesunken.

„79 Prozent der Menschen mit Behinderung haben eine betriebliche, schulische oder sogar eine akademische Ausbildung. Dieses Fachkräftepotenzial darf nicht ungenutzt bleiben. Meine Mitarbeiter im Arbeitgeber-Service beraten gern interessierte Firmen rund um die Einstellung und Beschäftigung von Menschen mit Handicap sowie über mögliche Förderleistungen“, so Thomas Berndt weiter.

Damit Unternehmen künftig mehr Menschen mit Handicap beschäftigen, hält die Arbeitsagentur Bautzen ein breites Angebot an Beratung, Unterstützung und finanzieller Fördermöglichkeiten vor. Beispielsweise können Zuschüsse zur Ausbildungsvergütung für den Arbeitgeber erbracht werden, wenn er einen behinderten Jugendlichen für eine Berufsausbildung im Unternehmen einstellt. Für die Arbeitsaufnahme von Menschen mit Handicap können finanzielle Fördermöglichkeiten wie die Probebeschäftigung oder der Eingliederungszuschuss in Frage kommen. Für eine behindertengerechte Ausgestaltung von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen können unter bestimmten Voraussetzungen Zuschüsse gewährt werden, soweit dies für eine dauerhafte Teilhabe des behinderten Menschen erforderlich ist. In jedem Fall muss im Vorfeld eine entsprechende Antragstellung erfolgen.
 
Für Fragen stehen Arbeitgebern die Experten im Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Bautzen gern zur Verfügung:
 
Landkreis Bautzen:
Landkreis Görlitz:
Marek Härtig
Telefon: 03578 356 325
E-Mail:
 
Kerstin Schneider
Telefon: 03585 451 155
E-Mail:
 

Mittwoch, 2. November 2016

Steigendes Ausbildungsangebot bei rückläufigen Bewerberzahlen | Bilanz des Berufsberatungsjahres 2015/2016


Ausbildungsbewerber:
Im Berufsberatungsjahr 2015/2016 suchten insgesamt 3.697 Jugendliche mit Hilfe der Agentur für Arbeit Bautzen sowie der Jobcenter der Landkreise Bautzen und Görlitz eine Lehrstelle. Gegenüber dem Berichtsjahr 2014/2015 hat die Zahl der für eine Berufsausbildungsstelle gemeldeten Bewerber um 257 Personen abgenommen. Wesentliche Gründe hierfür sind die demografische Entwicklung und der anhaltende Trend zu höheren Bildungsabschlüssen sowie zum Studium.
 
Unversorgt waren zum 30. September noch 88 Bewerber, 17 Jugendliche weniger als im Vorjahreszeitraum 2014/2015.
 
Ausbildungsstellen:
Insgesamt waren im Berichtsjahr 2015/2016 2.900 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 255 mehr als im Vorjahr. Davon waren zum 30. September noch 244 Ausbildungsstellen unbesetzt, 88 weniger als im Berufsberatungsjahr 2014/2015.
 
Angebot und Nachfrage:
„Es ist und bleibt teils schwierig, Betriebe und Jugendliche zusammen zu bringen. Dabei ist die Ausbildungsbereitschaft der regionalen Unternehmen weiterhin hoch, allerdings haben viele Betriebe zunehmend Schwierigkeiten, die angebotenen Ausbildungsplätze zu besetzen. Anforderungen der Betriebe und Wünsche der Jugendliche gehen in berufsfachlicher, qualifikatorischer oder regionaler Hinsicht auseinander. Wir stellen aber auch fest, dass Jugendliche ihre Berufswahl von finanziellen Aspekten abhängig machen. Natürlich zählt neben dem Lohn zudem die Nähe zum Berufsschulstandort. Ein Manko für Betriebe, die für Berufe mit zentralisierten Berufsschulstandorten suchen“, schätzt Thomas Berndt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bautzen, ein.
 
Nachvermittlung:
„Jugendliche, die im Wunschberuf in der Region keine Ausbildungsstelle finden konnten, werden zu Alternativberufen beraten. Zudem melden sich auch kurzfristig noch Jugendliche, die aus unterschiedlichen Gründen wieder auf Ausbildungssuche sind. Alle unversorgten Jugendlichen haben Angebote von meinen Mitarbeitern erhalten. Die Berufsberater stehen mit den Bewerbern, Betrieben und Kammern in Kontakt. Insgesamt stehen genügend Angebote zur Verfügung, um allen ausbildungswilligen und ausbildungsfähigen Jugendlichen einen Einstieg ins Berufsleben zu ermöglichen. Die Nachvermittlungsaktion ist noch in vollem Gang“, so Thomas Berndt.
 
 
Thomas Berndt appelliert an die Unternehmen, in ihrer Ausbildungsbereitschaft nicht nachzulassen und allen Jugendlichen eine Chance zu geben: „Personalverantwortliche sollten nicht nur auf die Schulnoten schauen, sondern ihr Augenmerk auch auf die persönlichen Stärken der Ausbildungsbewerber richten. Dabei können Praktika helfen. Denn nicht selten ist der Praktikant von heute der Auszubildende von morgen.“ Die Einstiegsqualifizierung baut eine Brücke zwischen den Betrieben und den Jugendlichen. Das ist ein betriebliches Langzeitpraktikum mit einer Dauer von sechs bis zwölf Monaten, welches unversorgte Jugendliche und junge Menschen, die aktuell noch nicht in vollem Umfang für eine Ausbildung geeignet sind, praxisnah an die Ausbildung heranführen soll. Jugendliche können während dieses Praktikums Kenntnisse und Erfahrungen sammeln. Der Ausbildungsbetrieb kann sich in dieser Zeit von den Fähigkeiten und Fertigkeiten des Jugendlichen überzeugen. Die Einstiegsqualifizierung wird von der Arbeitsagentur finanziell unterstützt.
 
Thomas Berndt weiter: „Wir bieten viel Unterstützung, um eine betriebliche Ausbildung zu ermöglichen, auch wenn die Schulnoten nicht gleich stimmen. Unsere ausbildungsbegleitenden Hilfen sind eine exzellente Nachhilfe für Lehrlinge, die sich mit Theorie und Praxis schwer tun. Dafür haben wir ausreichend Plätze zur Verfügung gestellt. Wer diese Unterstützung konsequent nutzt, schafft auch seine Abschlussprüfung. Die Kosten für ausbildungsbegleitende Hilfen trägt die Arbeitsagentur.“
 
Thomas Berndt hält noch einen Tipp für Unternehmen bereit, die auch für das Jahr 2017 wieder Auszubildende suchen: „Personalverantwortliche sollten Jugendlichen Einblicke in ihr Unternehmen und in Ausbildungsberufe gewähren. „Schau rein! Woche der offenen Unternehmen Sachsen“ vom 13. bis 18. März 2017 bietet dazu eine sehr gute Gelegenheit. Hier kann man frühzeitig Kontakt mit potentiellen Nachwuchskräften aufbauen.“ Für die Aktionswoche können sich Unternehmen im Internet anmelden unter www.schau-rein-sachsen.de.
 
„Schau rein! – Woche der offenen Unternehmen Sachsen“ wird unterstützt vom Freistaat Sachsen, der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit sowie von den sächsischen Industrie- und Handelskammern und den Handwerkskammern.

Weiterer Rückgang der Arbeitslosigkeit auf dem ostsächsischen Arbeitsmarkt | Agentur für Arbeit Bautzen

 

„Die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Bautzen ist im Oktober weiter zurückgegangen. Im Vergleich zum Vorjahr sind 3.580 Menschen weniger arbeitslos. Die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen ist hoch. Meine Mitarbeiter verfügen über ein umfassendes Angebot von sozialversicherungspflichtigen Arbeitsstellen und können derzeit auf 3.699 offene Arbeitsplätze vermitteln“, so Thomas Berndt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bautzen.
 

Arbeitslosenzahl im Oktober: 21.461 MenschenVeränderung zum Vormonat: - 2,0 Prozent Veränderung zum Vorjahr: - 14,3 Prozent
aktuelle Arbeitslosenquote: 7,5 Prozent
Bestand sozialversicherungspflichtiger Arbeitsstellen: 3.699
Veränderung zum Vormonat: + 5,0 Prozent
Veränderung zum Vorjahr: + 11,3 Prozent


Arbeitslosigkeit:
 
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Bautzen waren Ende Oktober insgesamt 21.461 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das sind 448 Arbeitslose (-2,0 Prozent) weniger als Ende September 2016 und 3.580 Personen (-14,3 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote lag bei 7,5 Prozent. Im September 2016 betrug sie noch 7,6 Prozent und im Oktober 2015 8,6 Prozent.
 
Arbeitslosigkeit nach Personengruppen:
Alle Personengruppen können an der positiven Entwicklung des Arbeitsmarktes und am Rückgang der Arbeitslosigkeit teilhaben.

 

  • Jugendliche unter 25 Jahren: 1.288 Personen
    • Veränderung zum Vormonat: -117 Personen / -8,3 Prozent
    • Veränderung zum Vorjahr: -29 Personen / -2,2 Prozent
       
  • Ältere ab 55 Jahren: 6.541 Personen
    • Veränderung zum Vormonat: -87 Personen / -1,3 Prozent
    • Veränderung zum Vorjahr: -1.060 Personen / -13,9 Prozent
  • Langzeitarbeitslose: 10.681 Personen
    • Veränderung zum Vormonat: -114 Personen / -1,1 Prozent
    • Veränderung zum Vorjahr: -1.798 Personen / -14,4 Prozent
  • Schwerbehinderte: 1.316 Personen
    • Veränderung zum Vormonat: -24 Personen / -1,8 Prozent
    • Veränderung zum Vorjahr: -210 Personen / -13,8 Prozent

 

Unterbeschäftigung:
 
Im Oktober 2016 haben im Agenturbezirk Bautzen nach ersten Hochrechnungen rund 7.220 Menschen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, z.B. Weiterbildungen, Praktika in Betrieben und Beschäftigung in Arbeitsgelegenheiten, teilgenommen oder standen aus anderen Gründen, zum Beispiel wegen Krankheit, dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung.
 
Die Unterbeschäftigung, die Summe aus Arbeitslosen und Teilnehmern an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, belief sich insgesamt auf 28.681 Personen. Das ist ein Rückgang im Vergleich zum Oktober 2015 um 12,3 Prozent. Aktuell liegt der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung bei 74,8 Prozent. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen liegt die Unterbeschäftigungsquote im Oktober bei 9,8 Prozent. 

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (Rechtskreis SGB III):

 

Die Agentur für Arbeit Bautzen betreute im Oktober 5.207 Arbeitslose, 269 weniger als im September 2016. Gegenüber dem Vorjahresmonat waren 798 Personen weniger von Arbeitslosigkeit betroffen.
 
Abgänge:
Im Agenturbezirk Bautzen meldeten sich im Oktober 2.153 Personen aus der Arbeitslosigkeit ab[1], darunter 838 in Erwerbstätigkeit. Die meisten Menschen nahmen eine neue Tätigkeit in der Unternehmensführung und -organisation (98 Personen), im Verkauf (73 Personen), in medizinischen Gesundheitsberufen (57 Personen), in der Führung von Fahrzeug- und Transportgeräten (50 Personen) sowie in Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufen (46 Personen) auf. 578 Menschen begannen eine Ausbildung, Qualifizierungs- oder Aktivierungsmaßnahme.
 
 
Zugänge:
Bei der Arbeitsagentur Bautzen und den neun Geschäftsstellen meldeten sich im Oktober 1.898 Personen arbeitslos. 992 von ihnen waren zuvor am ersten Arbeitsmarkt erwerbstätig. Insbesondere Arbeitnehmer aus der Unternehmensführung und -organisation (87 Personen), dem Verkauf (75 Personen), medizinischen Gesundheitsberufen (52 Personen), der Metallerzeugung, -bearbeitung und dem Metallbau (50 Personen) sowie der Lebensmittelherstellung und –verarbeitung (50 Personen) waren von Kündigungen betroffen. Für 521 Personen endete eine Ausbildung, Qualifizierungs- oder Aktivierungsmaßnahme.

 

Entwicklung in der Grundsicherung für Arbeitsuchende:
 
Die kommunalen Jobcenter der Landkreise Bautzen und Görlitz registrierten zusammen 16.254 Arbeitslose. Von diesen entfallen 7.294 auf den Landkreis Bautzen und 8.960 auf den Landkreis Görlitz. Insgesamt sank die Zahl der Arbeitslosen bei beiden Jobcentern gegenüber dem Vormonat um 179 Personen und gegenüber Oktober 2015 um 2.782 Personen.
 
Arbeitskräftenachfrage:
 
Der Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur Bautzen akquirierte im Oktober insgesamt 1.099 sozialversicherungspflichtige Stellen auf dem ersten Arbeitsmarkt. Im Vergleich zum September 2016 waren das 46 Stellen (September 2016: 1.053) und im Vorjahresvergleich 161 Stellenmeldungen mehr. Die Arbeitsvermittler können aktuell auf 3.699 sozialversicherungspflichtige Stellen zugreifen, 375 mehr als im Oktober 2015. Der stärkste Stellenzugang nach einzelnen Wirtschaftsabschnitten bestand mit 437 neuen Meldungen im Bereich der Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen, zu dem neben der Zeitarbeit unter anderem auch Reisebüros, das Wach- und Sicherheitsgewerbe, Call Center oder Hausmeisterdienste gehören. Das verarbeitende Gewerbe meldete einen Bedarf an 221 neuen Arbeitskräften. Im Gesundheits- und Sozialwesen bestand ein Bedarf an 111 neuen Beschäftigten. Im Handel akquirierte der Arbeitgeber-Service 108 neue Stellen. Aus dem Baugewerbe waren 49 neue Stellen im Zugang zu verzeichnen.



[1] Abmeldungen aufgrund Rechtskreiswechsel von der Arbeitsagentur zum Träger der Grundsicherung (SGB II) sind darin nicht enthalten.