Dienstag, 31. Januar 2017

Jetzt neu: Berufsorientierung über WhatsApp



 
„What´sMeBot“, so heißt das neue Digital-Angebot der Arbeitsagentur für junge Leute. Ziel ist herauszufinden, welcher Berufstyp man am ehesten ist. Über den bekannten Messenger WhatsApp werden einem dazu via Chat Fragen zu den eigenen Interessen und Fähigkeiten gestellt und man kann jeweils zwischen drei Antworten wählen. Chatpartner ist dabei ein „Bot“, also ein Roboter. Wenn alle Fragen beantwortet sind, wird eine persönliche Profilkarte erstellt. Anhand dieser kann man sehen, ob man sich beruflich eher im künstlerischen-kreativen, sozialen-pflegerischen, kaufmännischen-verwaltenden oder handwerklichen-technischen Bereich wiederfindet.

Mit diesem Ergebnis hat man eine gute Grundlage für ein Gespräch mit der Berufsberatung der Arbeitsagentur Bautzen. Die Berater informieren zu möglichen Berufsbildern und zeigen vorhandene Ausbildungsangebote auf.
 
Wie nutzt man den What´sMeBot?
 
1. Über das Smartphone oder Tablet einfach auf www.dasbringtmichweiter.de/typischich gehen und What´sMeBot auswählen.
 
2. Dort klickt man auf den grünen WhatsApp-Button und speichert die hinterlegte Telefonnummer unter seinen Kontakten.
 
3. Danach schreibt man via WhatsApp einfach „Hallo“ an diese Nummer und schon beginnt der Chat.

Der Arbeitsmarkt im Januar 2017 in der Lausitz






Der ostsächsische Arbeitsmarkt im Januar 2017 im Überblick: 

  • Arbeitslosenzahl im Januar: 25.258 Menschen

    • Veränderung zum Vormonat: +11,0 Prozent
    • Veränderung zum Vorjahr: -12,1 Prozent

  • aktuelle Arbeitslosenquote: 8,8 Prozent
  • Bestand sozialversicherungspflichtiger Arbeitsstellen: 3.873

    • Veränderung zum Vormonat: +1,9 Prozent
    • Veränderung zum Vorjahr: +27,0 Prozent

 

„Im Januar ist die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk Bautzen saisonbedingt angestiegen. Der Arbeitsmarkt ist weiterhin robust und die Arbeitskräftenachfrage in Ostsachsen auf hohem Niveau. Meine Mitarbeiter im Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Bautzen konnten im Januar 958 neue sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen von regionalen Unternehmen akquirieren“, so Thomas Berndt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bautzen.
 
Arbeitslosigkeit:
 
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Bautzen waren Ende Januar insgesamt 25.258 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das sind 2.512 Arbeitslose (+11,0 Prozent) mehr als Ende Dezember 2016 und 3.475 Personen (-12,1 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote lag bei 8,8 Prozent. Im Januar 2016 lag sie bei 9,9 Prozent.
 
Unterbeschäftigung:
 
Im Januar 2017 haben im Agenturbezirk Bautzen nach ersten Hochrechnungen rund 6.029 Menschen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, z.B. Weiterbildungen, Praktika in Betrieben und Beschäftigung in Arbeitsgelegenheiten, teilgenommen oder standen aus anderen Gründen, zum Beispiel wegen Krankheit, dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung.
 
Die Unterbeschäftigung, die Summe aus Arbeitslosen und Teilnehmern an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, belief sich insgesamt auf 31.287 Personen. Das ist ein Rückgang im Vergleich zum Januar 2016 um 9,8 Prozent. Aktuell liegt der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung bei 80,7 Prozent. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen liegt die Unterbeschäftigungsquote im Januar bei 10,7 Prozent. Sie ist im Vergleich zum Vormonat um 0,7 Prozentpunkte saisonbedingt gestiegen.
 
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (Rechtskreis SGB III):
 
Die Agentur für Arbeit Bautzen betreute im Januar 8.441 Arbeitslose, 2.563 mehr als im Dezember 2016. Gegenüber dem Vorjahresmonat waren 605 Personen weniger von Arbeitslosigkeit betroffen.
 
Abgänge:
Im Agenturbezirk Bautzen meldeten sich im Januar 1.653 Personen aus der Arbeitslosigkeit ab[1], darunter 691 in Erwerbstätigkeit. Die meisten Menschen nahmen eine neue Tätigkeit in der Unternehmensführung und –organisation (75 Personen), im Gesundheitswesen (51 Personen), im Handel (50 Personen), in der Metallerzeugung, -bearbeitung und dem Metallbau (47 Personen) und in erziehenden, sozialen sowie hauswirtschaftlichen Berufen (37 Personen) auf. 338 Menschen begannen eine Ausbildung, Qualifizierungs- oder Aktivierungsmaßnahme.
 
Zugänge:
Bei der Arbeitsagentur Bautzen und den neun Geschäftsstellen meldeten sich im Januar 3.808 Personen arbeitslos. 2.951 von ihnen waren zuvor erwerbstätig. Insbesondere Arbeitnehmer aus dem Hoch- und Tiefbau (515 Personen), dem Transportwesen (271 Personen), dem (Innen-) Ausbau (223 Personen), der Unternehmensführung und -organisation (167 Personen) und dem Handel (162 Personen) waren von Kündigungen betroffen. Für 344 Personen endete eine Ausbildung, Qualifizierungs- oder Aktivierungsmaßnahme.

 

Entwicklung in der Grundsicherung für Arbeitsuchende:
 
Die kommunalen Jobcenter der Landkreise Bautzen und Görlitz registrierten zusammen 16.817 Arbeitslose. Von diesen entfallen 7.413 auf den Landkreis Bautzen und 9.404 auf den Landkreis Görlitz. Gegenüber Januar 2016 ging die Zahl der Arbeitslosen bei beiden Jobcentern um insgesamt 2.870 Personen zurück.
Im Vergleich zum Vormonat ist sie um 51 Personen gesunken. Ein Teil der Menschen zählt seit Jahresbeginn aufgrund einer Gesetzesänderung nicht mehr als arbeitslos in der Grundsicherung, sondern nun in der Arbeitslosenversicherung. Seit 01.01.2017 unterstützt die Agentur für Arbeit Bautzen sogenannte „Aufstocker“, also Bezieher von Arbeitslosengeld, die aufstockend Arbeitslosengeld II zur Sicherung des Lebensunterhaltes beziehen, bei ihrer Arbeitsuche. Das Jobcenter zahlt jedoch weiterhin das Arbeitslosengeld II aus.
 
Damit trägt der Gesetzgeber dem Versicherungsgedanken der Arbeitslosenversicherung Rechnung. Seit Januar 2017 erhalten Bezieher von Arbeitslosengeld notwendige Förderleistungen vom Träger der Arbeitslosenversicherung (Bundesagentur für Arbeit). Bis 31.12.2016 trugen noch die kommunalen Jobcenter der Landkreise Bautzen sowie Görlitz die Hauptverantwortung für die Eingliederung von „Aufstockern“ in Arbeit und Ausbildung.
 
Arbeitskräftenachfrage:
 
Der Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur Bautzen akquirierte im Januar insgesamt 958 sozialversicherungspflichtige Stellen. Im Vergleich zum Dezember 2016 waren das 3 Stellen mehr und im Vorjahresvergleich 174 Stellenmeldungen mehr. Der stärkste Stellenzugang nach einzelnen Wirtschaftsabschnitten bestand mit 350 neuen Meldungen im Bereich der Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen, zu dem neben der Zeitarbeit unter anderem auch Reisebüros, das Wach- und Sicherheitsgewerbe, Call Center oder Hausmeisterdienste gehören. Das verarbeitende Gewerbe meldete einen Bedarf an 165 neuen Arbeitskräften. Im Handel akquirierte der Arbeitgeber-Service 93 neue Stellen. Im Gesundheits- und Sozialwesen bestand ein Bedarf an 88 neuen Beschäftigten. Aus dem Gastgewerbe waren 75 neue Stellen im Zugang zu verzeichnen. Die Arbeitsvermittler können aktuell auf insgesamt 3.873 sozialversicherungspflichtige Stellen zugreifen. 



[1] Abmeldungen aufgrund Rechtskreiswechsel von der Arbeitsagentur zum Träger der Grundsicherung (SGB II) sind darin nicht enthalten.

Dienstag, 17. Januar 2017

elektro-schölzel GmbH & Co. KG für Beschäftigung von Menschen mit Handicap ausgezeichnet




 l.: Torsten Schölzel, Inhaber der Elektro-Schölzel GmbH & Co KG
r.: Thomas Berndt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bautzen



Thomas Berndt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bautzen, überreichte Torsten Schölzel, Inhaber der Elektro-Schölzel GmbH & Co KG in Demitz-Thumitz, am 16. Januar 2017 das Inklusionszertifikat. 
 

„Ziel unserer modernen Gesellschaft muss es sein, jeden gleichberechtigt teilhaben zu lassen, um ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. Die Agentur für Arbeit Bautzen hat ihren Fokus auf die Menschen gelegt, die besondere Unterstützung benötigen, um in Arbeit zu kommen und zu bleiben. Dazu gehören unter anderem Menschen mit Handicap. Das schafft die Agentur für Arbeit Bautzen nicht ohne Unternehmen, die sich in besonderer Weise engagieren. Die Firma elektro-schölzel ist ein gutes Beispiel dafür, dass Inklusion auch in kleineren Betrieben möglich ist. Bei der Betriebserweiterung hat Herr Schölzel gleich daran gedacht, für Kunden und Mitarbeiter einen barrierefreien Zugang bauen zu lassen. Das Unternehmen beschäftigt zwölf Mitarbeiter, darunter zwei Menschen mit Handicap. Beide sind voll in den Betrieb und dessen Arbeitsabläufe integriert. Ich möchte damit andere Firmen ermuntern, Menschen mit Behinderung viel stärker in die Personalauswahl einzubeziehen“, so Thomas Berndt.



Torsten Schölzel freut sich über die Auszeichnung und sagt: „Letztendlich sollte es doch darum gehen, die Arbeits- und Ausbildungsstellen optimal mit fähigen Leuten zu besetzen – ob diese ein Handicap haben oder nicht. Vielfalt in der Belegschaft fördert soziale Kompetenz und Teamarbeit – das bringt alle und auch das Unternehmen nach vorn. Die demografische Entwicklung stellt die Unternehmer vor die Herausforderung, für altersbegingt ausscheidende Mitarbeiter adäquaten Ersatz zu finden. Da nicht mehr so viele junge Menschen nachkommen, muss das vorhandene Arbeitskräftepotenzial ausgeschöpft werden. Menschen mit Handicap haben eine Chance verdient. Ich habe bereits sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Situation bringt es aber auch mit sich, dass nicht alle Bewerber gleich die gewünschten Qualifikationen mitbringen. Das macht aber nichts, wenn sie gut zum Unternehmen passen und das Potenzial besitzen, die fehlenden Kenntnisse noch zu erwerben.“



Der Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Bautzen unterstützte in den ersten Monaten die Einstellung der beiden Menschen mit Handicap auf ihren neu geschaffenen Arbeitsplätzen bei elektro-schölzel mit der passenden Förderung. Damit ist nun die Basis geschaffen, dass sie gut gerüstet in Arbeit bleiben können.

 

Der Strauß der Arbeitsagentur Bautzen an Unterstützungsmöglichkeiten für Unternehmen ist bunt. Er reicht von Zuschüssen zur Ausbildungsvergütung, über die Finanzierung einer Probebeschäftigung, der Zahlung von Eingliederungszuschüssen bis hin zur kostenlosen technischen Beratung und Finanzierung von behinderungsbedingt notwendigen Arbeitshilfen inklusive der behinderungsgerechten Anpassung des Ausbildungs- oder Arbeitsplatzes. Der Arbeitgeber-Service berät, welche Leistungen im Einzelfall möglich und notwendig sind, um eine Teilhabe am Arbeitsleben zu ermöglichen.

 

Den bestehenden Nachholbedarf in der Ausschöpfung der Fachkräfte mit Handicap zeigt die Beschäftigungsquote. Im Agenturbezirk Bautzen gab es im Jahr 2014 insgesamt 1.147 Betriebe mit zwanzig oder mehr Beschäftigten. Diese Betriebe sind verpflichtet, Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung bereitzustellen – und zwar in Höhe von fünf Prozent (Soll-Quote). Wenn sie dieser Vorgabe nicht nachkommen, müssen sie eine Ausgleichsabgabe zahlen. Diese Unternehmen bieten insgesamt 91.985 Arbeitsplätze, welche für die Berechnung der Beschäftigungspflicht berücksichtigt werden – fast 10.000 mehr als 2010. Im Jahr 2014 waren davon insgesamt 3.599 Pflichtarbeitsplätze mit schwerbehinderten oder gleichgestellten Frauen und Männern besetzt. Damit lag die Beschäftigungsquote bei 3,9 Prozent. Im Jahr 2010 lag die Beschäftigungsquote bei 3,8 Prozent, sie verharrt seitdem in etwa auf gleichem Niveau.

 

Aktuell gibt es in Ostsachsen 1.338 arbeitslose schwerbehinderte Menschen, 181 weniger als vor einem Jahr. Damit macht dieser Personenkreis einen Anteil von 5,9 Prozent an allen arbeitslosen Menschen aus.

 

Ansprechpartner im Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur Bautzen in allen Fragen rund um die Eingliederung von Menschen mit Handicap in Arbeit:

 

Im Landkreis Bautzen:
Marek Härtig
Telefon:  03578 356 325
E-Mail:           
Im Landkreis Görlitz:
Kerstin Schneider
Telefon:  03585 451 155
E-Mail:           

 

Hintergrundinformationen:

 

Die elektro-schölzel GmbH & Co KG in Demitz-Thumitz besteht seit 1979 in zweiter Generation. Das Unternehmen installiert Elektroanlagen aller Art, vom Einfamilienhaus bis hin zu großen Industrieanlagen. Es montiert Blitzschutzanlagen sowie Computernetzwerke.

Die Kunden des Unternehmens kommen aus Deutschland und dem Ausland, so zum Beispiel aus Kanada, China sowie den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Die Planung und Montage von Photovoltaik-Anlagen vom Einfamilienhausdach bis hin zu großen Mega-Watt-Anlagen gehört ebenso zum Portfolio wie das Errichten von Kleinwindkraftanlagen. Seit drei Jahren betreibt Elektro-Schölzel zudem denOnlineshop Shopbox24.de.

Herr Torsten Schölzel ist seit 2009 Obermeister der Elektrotechniker-Innung Bautzen.

Dienstag, 3. Januar 2017

Rückblick auf den Arbeitsmarkt im Jahr 2016 und Ausblick auf 2017 in Ostsachsen



  • 24.219 Arbeitslose im Jahresdurchschnitt
  • Rückgang der Arbeitslosigkeit im Vergleich zu 2015 um 13,1 Prozent
  • 11.854 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen akquirierte der Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Bautzen im Jahresverlauf 2016, 2,1 Prozent mehr als im Vorjahr
„2016 war ein gutes Jahr für den Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Bautzen. Die Zahl der Arbeitslosen sank. Die Arbeitslosenquote lag im Jahresdurchschnitt bei 8,4 Prozent – der niedrigste Wert seit den neunziger Jahren. Die Arbeitskräftenachfrage der Unternehmen ist gestiegen. Der Arbeitgeber-Service akquirierte im Jahresverlauf 2016 mehr sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen als im Jahr 2015. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist um 1,5 Prozent gestiegen“, fasst Thomas Berndt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bautzen, zusammen.




Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung

Im Jahresdurchschnitt 2016 waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Bautzen 24.219 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 3.658 Personen oder 13,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Die jahresdurchschnittliche Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, lag bei 8,4 Prozent. Im Jahresdurchschnitt 2015 betrug sie noch 9,6 Prozent.

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Rechtskreis SGB III) waren im Jahresdurchschnitt 2016 6.541 Menschen arbeitslos gemeldet, 1.112 weniger als im Jahr 2015. Im Bereich der Grundsicherung, die in alleiniger Verantwortung der Landkreise Bautzen und Görlitz organisiert ist (Rechtskreis SGB II), waren im Jahresdurchschnitt 2016 17.678 Arbeitslose registriert. Das sind 2.546 Personen weniger als 2015.
 
Die Unterbeschäftigung, die Summe aus Arbeitslosen und Teilnehmern an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, belief sich nach ersten Hochrechnungen im Jahresdurchschnitt 2016 auf insgesamt 31.198 Personen. Das ist ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr um 4.058 Personen oder 11,5 Prozent. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote im Jahr 2015 durchschnittlich bei 10,6 Prozent und damit auf dem niedrigsten Stand der letzten Jahre.

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung

Die Zahl der Arbeitnehmer, welche im Agenturbezirk Bautzen bei den Unternehmen sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind, ist von Juni 2015 bis Juni 2016 um 2.801 auf 194.387 gestiegen. Das ist ein Plus von 1,5 Prozent.

Arbeitskräftenachfrage

Der Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Bautzen akquirierte im Jahresverlauf  2016 12.061 freie Arbeitsstellen, 155 mehr als im Jahr 2015. 11.854 dieser Arbeitsstellen waren sozialversicherungspflichtig. Im Vergleich zum Vorjahr sind das 248 Arbeitsstellen mehr. Der höchste monatsdurchschnittliche Bestand im Jahr 2016 war mit 1.289 sozialversicherungspflichtigen Stellen im Bereich der Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen zu verzeichnen, wozu unter anderem die Zeitarbeit gehört. Eine hohe Arbeitskräftenachfrage bestand auch im verarbeitenden Gewerbe (590 Stellen), im Gesundheits- und Sozialwesen (326 Stellen), im Handel (294 Stellen) sowie im Baugewerbe (232 Stellen) und dem Gastgewerbe (189 Stellen). 
 
Arbeitsmarktpolitik

Insgesamt investierte die Agentur für Arbeit Bautzen im Jahr 2016 23,9 Millionen Euro zur Integration von Menschen in Arbeit oder Ausbildung.

Der Schwerpunkt lag dabei insbesondere auf der Qualifizierung. Dafür gab die Arbeitsagentur rund 10,1 Millionen Euro aus. Im Jahr 2016 begannen 2.224 Weiterbildungen. Rund 72 Prozent der Teilnehmer standen sechs Monate nach erfolgreichem Abschluss der Qualifizierung in einer neuen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung, sachsenweit waren es rund 66 Prozent der Weiterbildungsabsolventen.

Mit Eingliederungszuschüssen wurden 1.919 Beschäftigungsaufnahmen unterstützt und Haushaltsmittel in Höhe von rund 4,4 Millionen Euro ausgegeben. Für die Integration Jugendlicher in Ausbildung wurden insgesamt 3,1 Millionen Euro investiert, unter anderem für Berufsorientierung, Berufsvorbereitung und Stützunterricht in Theorie und Praxis.
 

Ausblick 2017

„Ich gehe davon aus, dass der Arbeitsmarkt im Jahr 2017 robust bleiben und die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Region weiter ansteigen wird. Bundesweit wird im Jahresdurchschnitt 2017 mit einem Rückgang der Arbeitslosigkeit um bis zu 70.000 Personen gerechnet. Regional rechne ich ebenfalls mit einem Sinken der Arbeitslosigkeit in den Landkreisen Bautzen sowie Görlitz. Für die Agentur für Arbeit Bautzen ist das jedoch kein Grund zum Ausruhen. Trotz der robusten Arbeitsmarktlage haben es einige Personengruppen schwerer, wieder in Arbeit zu kommen und zu bleiben. Meine Mitarbeiter werden sich deshalb auch im Jahr 2017 auf die Menschen konzentrieren, die besondere Unterstützung benötigen, wie Langzeitarbeitslose, Menschen mit Handicap, Jugendliche und junge Erwachsene ohne Berufsabschluss sowie geflüchtete Menschen. Hier sehe ich noch viel  Potenzial, Fachkräfte für die Unternehmen zu gewinnen“, so Thomas Berndt. 


Für das Jahr 2017 hat die Agentur für Arbeit Bautzen rund 25,7 Millionen Euro zur Eingliederung in Arbeit und Ausbildung eingeplant. Die passgenaue Qualifizierung ist weiter ein Schwerpunkt der Agentur für Arbeit Bautzen – um Menschen fit für den Arbeitsmarkt zu machen und den Unternehmen Fachkräfte zu sichern. Dafür sind Haushaltsmittel von 10,8 Millionen Euro vorgesehen. Weitere 4,7 Millionen Euro sind für Eingliederungszuschüsse vorgesehen. Zur Integration Jugendlicher in Ausbildung sind 3,9 Millionen Euro eingeplant.

Saisonbedingter Anstieg der Arbeitslosen in Ostsachsen


Der ostsächsische Arbeitsmarkt im Dezember 2016 im Überblick:

 
Arbeitslosenzahl im Dezember: 22.746 Menschen


Veränderung zum Vormonat: +5,7 Prozent Veränderung zum Vorjahr: -13,2 Prozent


aktuelle Arbeitslosenquote: 7,9 Prozent
  • Bestand sozialversicherungspflichtiger Arbeitsstellen: 3.800
  • Veränderung zum Vormonat: +0,9 Prozent
    • Veränderung zum Vorjahr: +23,1 Prozent

 

„Im Dezember ist die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk Bautzen gestiegen. Zahlreiche Arbeitnehmer aus dem Bereich der Landwirtschaft, des Bauwesens und des Transportbereiches sowie des Gartenbaus meldeten sich in den letzten Wochen aus saisonalen Gründen arbeitslos. Dennoch bleibt der positive Trend auf dem Arbeitsmarkt bestehen. Es sind 3.474 Menschen weniger arbeitslos als im Dezember 2015. Meine Mitarbeiter im Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Bautzen akquirierten im Dezember 2016 955 neue sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen. Neben der Zeitarbeit gibt es insbesondere im verarbeitenden Gewerbe, dem Gesundheits- und Sozialwesen sowie dem Handel weiterhin eine hohe Nachfrage nach Personal“, so Thomas Berndt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bautzen.

 
Arbeitslosigkeit:
 
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Bautzen waren Ende Dezember insgesamt 22.746 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das sind 1.234 Arbeitslose (+5,7 Prozent) mehr als Ende November 2016 und 3.474 Personen (-13,2 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote lag bei 7,9 Prozent. Im Dezember 2015 lag sie bei 9,0 Prozent.
 
Unterbeschäftigung:
 
Im Dezember 2016 haben im Agenturbezirk Bautzen nach ersten Hochrechnungen rund 6.502 Menschen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, z.B. Weiterbildungen, Praktika in Betrieben und Beschäftigung in Arbeitsgelegenheiten, teilgenommen oder standen aus anderen Gründen, zum Beispiel wegen Krankheit, dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung.
 
Die Unterbeschäftigung, die Summe aus Arbeitslosen und Teilnehmern an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, belief sich insgesamt auf 29.248 Personen. Das ist ein Rückgang im Vergleich zum Dezember 2015 um 10,6 Prozent. Aktuell liegt der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung bei 77,8 Prozent. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen liegt die Unterbeschäftigungsquote im Dezember bei 10,0 Prozent. Sie ist im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozentpunkte saisonbedingt gestiegen.
 
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (Rechtskreis SGB III):
 
Die Agentur für Arbeit Bautzen betreute im Dezember 5.878 Arbeitslose, 547 mehr als im November 2016. Gegenüber dem Vorjahresmonat waren 893 Personen weniger von Arbeitslosigkeit betroffen.
 
Abgänge:
Im Agenturbezirk Bautzen meldeten sich im Dezember 1.663 Personen aus der Arbeitslosigkeit ab[1], darunter 592 in Erwerbstätigkeit. Die meisten Menschen nahmen eine neue Tätigkeit in der Unternehmensführung und –organisation (71 Personen), im Handel (48 Personen), im Hotel- und Gaststättengewerbe (40 Personen), in der Lebensmittelherstellung und -verarbeitung (37 Personen) und im Gesundheitswesen (35 Personen) auf. 394 Menschen begannen eine Ausbildung, Qualifizierungs- oder Aktivierungsmaßnahme.
 
Zugänge:
Bei der Arbeitsagentur Bautzen und den neun Geschäftsstellen meldeten sich im Dezember 2.233 Personen arbeitslos. 1.448 von ihnen waren zuvor am ersten Arbeitsmarkt erwerbstätig. Insbesondere Arbeitnehmer aus dem Hoch- und Tiefbau (168 Personen), der Unternehmensführung und -organisation (89 Personen), dem Transportwesen (86 Personen), dem Gartenbau (85 Personen) sowie dem Handel (83 Personen) waren von Kündigungen betroffen. Für 417 Personen endete eine Ausbildung, Qualifizierungs- oder Aktivierungsmaßnahme.
 
Entwicklung in der Grundsicherung für Arbeitsuchende:
 
Die kommunalen Jobcenter der Landkreise Bautzen und Görlitz registrierten zusammen 16.868 Arbeitslose. Von diesen entfallen 7.434 auf den Landkreis Bautzen und 9.434 auf den Landkreis Görlitz. Insgesamt stieg die Zahl der Arbeitslosen bei beiden Jobcentern gegenüber dem Vormonat um 687 Personen. Sie sank gegenüber Dezember 2015 um 2.581 Personen.
 
Arbeitskräftenachfrage:
 
Der Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur Bautzen akquirierte im Dezember insgesamt 955 sozialversicherungspflichtige Stellen. Im Vergleich zum November  2016 waren das 43 Stellen weniger und im Vorjahresvergleich 247 Stellenmeldungen mehr. Der stärkste Stellenzugang nach einzelnen Wirtschaftsabschnitten bestand mit 374 neuen Meldungen im Bereich der Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen, zu dem neben der Zeitarbeit unter anderem auch Reisebüros, das Wach- und Sicherheitsgewerbe, Call Center oder Hausmeisterdienste gehören. Das verarbeitende Gewerbe meldete einen Bedarf an 143 neuen Arbeitskräften. Im Gesundheits- und Sozialwesen bestand ein Bedarf an 106 neuen Beschäftigten. Im Handel akquirierte der Arbeitgeber-Service 77 neue Stellen. Aus dem Gastgewerbe sowie der Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen waren jeweils 48 neue Stellen im Zugang zu verzeichnen. Die Arbeitsvermittler können aktuell auf insgesamt 3.800 sozialversicherungspflichtige Stellen zugreifen – so viele wie noch nie in einem Dezember seit Beginn der statistischen Aufzeichnungen im Jahr 1999.



[1] Abmeldungen aufgrund Rechtskreiswechsel von der Arbeitsagentur zum Träger der Grundsicherung (SGB II) sind darin nicht enthalten.

Montag, 2. Januar 2017

Arbeitsgelegenheiten für Flüchtlinge



Der Verwaltungsausschuss der Agentur für Arbeit Bautzen beriet in seiner letzten Sitzung bei der TRUMPF Sachsen GmbH in Neukirch über die Einrichtung von Flüchtlingsintegrationsmaßnahmen. Der Verwaltungsausschuss besteht zu je einem Drittel aus Arbeitnehmervertretern, Arbeitgebervertretern und Vertretern der öffentlichen Verwaltung der Region. Insgesamt hat er zwölf Mitglieder.
Im Jahr 2017 werden im Landkreis Bautzen vier und im Landkreis Görlitz zwei Flüchtlingsintegrationsmaßnahmen für insgesamt bis zu 46 Teilnehmer eingerichtet. Dies hat der Verwaltungsausschuss der Agentur für Arbeit Bautzen in seiner jüngsten Sitzung entschieden. Die Flüchtlingsintegrationsmaßnahmen sind Arbeitsgelegenheiten, welche geflüchtete Menschen bereits vor Abschluss ihres Asylverfahrens niedrigschwellig an den deutschen Arbeitsmarkt heranführen.
 
Matthias Klemm, Regionsgeschäftsführer des DGB Ostsachsen und Vorsitzender des Verwaltungsausschusses der Agentur für Arbeit Bautzen: „Flüchtlingsintegrationsmaßnahmen sollen einen Beitrag zum Gemeinwohl leisten. Sie dürfen reguläre Beschäftigungsverhältnisse nicht verdrängen. Deshalb hat der Verwaltungsausschuss sorgfältig geprüft, ob die Arbeiten, welche die Flüchtlinge verrichten sollen, zusätzlich sind. „Zusätzlich“ bedeutet, dass diese Arbeiten sonst von niemandem oder nicht in diesem Umfang oder nicht zu diesem Zeitpunkt verrichtet werden würden.“
 
Die Arbeitsgelegenheiten im Rahmen der Flüchtlingsintegrationsmaßnahmen richten sich an Leistungsberechtigte nach dem Asylbewerberleistungsgesetz, die nicht mit einer schnellen Entscheidung im Asylverfahren rechnen können. Teilnehmen können volljährige, arbeitsfähige Asylbewerber. Nicht teilnehmen dürfen Asylbewerber, die aus sicheren Herkunftsstaaten kommen sowie geduldete und vollziehbar ausreisepflichtige Ausländer.
 
„Mit den Flüchtlingsintegrationsmaßnahmen entstehen sinnvolle Beschäftigungsmöglichkeiten für geflüchtete Menschen in oder außerhalb von Aufnahmeeinrichtungen. Die Menschen erhalten frühzeitig Einblicke in das berufliche sowie gesellschaftliche Leben in Deutschland, erwerben Sprachkenntnisse und können sich einbringen. Ich freue mich, wenn weitere Träger Arbeitsgelegenheiten für geflüchtete Menschen schaffen möchten. Antragstellungen sind jederzeit möglich“, so Thomas Berndt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bautzen.

 

Kommunale, staatliche und gemeinnützige Träger, die Flüchtlingsintegrationsmaßnahmen einrichten möchten, müssen die Maßnahmen bei der zuständigen Ausländerbehörde anzeigen. Die Ausländerbehörde beantragt die Maßnahmen bei der Agentur für Arbeit Bautzen.

 

Ansprechpartner der Landkreise:

 

Landkreis Bautzen:
Landratsamt Bautzen
Ausländeramt
Sachgebiet Integration
 
Lysann Müller
Telefon:          03591 5251-34302
E-Mail:           Lysann.Mueller@lra-bautzen.de
 
Dr. Axel Lungershausen
Telefon:          03591 5251-34305
E-Mail:            Axel.Lungershausen@lra-bautzen.de
 
Postanschrift:
Macherstraße 55
01917 Kamenz
 
Landkreis Görlitz:
Landratsamt Görlitz
Ordnungsamt
 
 
Telefon:          03581 6635101
E-Mail:            ordnungsamt@kreis-gr.de
 
Postanschrift:
Postfach 30 01 52
02806 Görlitz
 

Staatliche Träger von Aufnahmeeinrichtungen und vergleichbaren Einrichtungen, wie Gemeinschaftsunterkünften, sowie staatliche Stellen, die einen Träger mit dem Betrieb einer solchen Einrichtung beauftragt haben, können Arbeitsgelegenheiten in den Unterkünften schaffen. Der Träger muss den Antrag für diese internen Flüchtlingsintegrationsmaßnahmen vorab bei der Agentur für Arbeit Bautzen stellen. Informationen dazu erteilt die Regiestelle Asyl der Arbeitsagentur Bautzen:
 
Flüchtlingsintegrationsmaßnahmen sind ein Arbeitsmarktprogramm des Bundes. Es wurde mit dem Integrationsgesetz vom Bundestag im Juli 2016 auf den Weg gebracht. Mit der Durchführung wurde die Bundesagentur für Arbeit beauftragt. Bundesweit können jährlich bis zu 100.000 Teilnehmerplätze gefördert werden. Das Programm hat eine Laufzeit bis 31. Dezember 2020.