Im Bezirk der Agentur für Arbeit
Bautzen waren Ende Januar insgesamt 32.353 Frauen und Männer arbeitslos
gemeldet. Das sind 3.419 Arbeitslose (+11,8 Prozent) mehr als Ende Dezember 2014.
Im Vergleich zum Januar des Vorjahres sind 2.264 (-6,5 Prozent) Personen
weniger von Arbeitslosigkeit betroffen.
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Arbeitslosenzahl im Januar: +3.419
auf 32.353
·
aktuelle Arbeitslosenquote: 11,1
Prozent
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2.497 sozialversicherungspflichtige Stellen.
„Die Zahl der Arbeitslosen ist im
Januar gegenüber dem Vormonat noch einmal kräftig angestiegen. Rund ein Viertel
aller Personen die sich neu arbeitslos melden mussten kamen aus dem Hoch- und
Tiefbau sowie dem Innenausbau. Diese saisonübliche Entwicklung beobachteten wir auch schon in den
Vorjahren. Insgesamt waren jedoch mit rund 2.200 Männer und Frauen deutlich
weniger von Arbeitslosigkeit betroffen, als noch vor einem Jahr“, erläuterte Thomas Berndt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur
für Arbeit Bautzen, die aktuelle Entwicklung auf dem regionalen Arbeitsmarkt. „Dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit
Bautzen standen im Januar rund 2.500 sozialversicherungspflichtige Stellen für
die Vermittlung zur Verfügung, 30% mehr als vor einem Jahr. Diese Entwicklung
zeigt, dass auch weiterhin ein hoher Bedarf an Personal in der regionalen Wirtschaft
besteht“, so Thomas Berndt weiter.
Abgänge
Für den Rechtskreis SGB III ergibt
sich Folgendes: Die Arbeitsagentur Bautzen und deren neun Geschäftsstellen
verzeichneten im Januar 2.116 Abmeldungen* (darunter 977 Frauen) aus der
Arbeitslosigkeit. Darunter wurden 910 Abgänge in Erwerbstätigkeit gezählt. Im Berichtsmonat
gab es die meisten Abmeldungen in Erwerbstätigkeit von Personen im Bürobereich
(73 Abgänge). Die zweitstärkste Personengruppe waren die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
in den Verkaufsberufen (72 Abmeldungen). Des Weiteren nahmen 58 Personen eine
Tätigkeit im Bereich Verkehr und Logistik auf. 55 Personen fanden eine neue Beschäftigung
in der Lebensmittelherstellung und -verarbeitung. Im Gesundheitswesen wurden 49
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer neu eingestellt.
*) Abmeldungen aufgrund
Rechtskreiswechsel von der Arbeitsagentur zum Träger der Grundsicherung (SGB
II)
sind darin nicht enthalten.
sind darin nicht enthalten.
In jedem Monat gibt es Menschen,
die aus unterschiedlichen Gründen neu oder wieder von Arbeitslosigkeit
betroffen sind. Der Arbeitsmarkt ist geprägt von einer großen Dynamik.
Zugänge
Bei der Arbeitsagentur Bautzen und
den neun Geschäftsstellen meldeten sich im Berichtsmonat 4.860 Personen
(darunter 1.526 Frauen) arbeitslos. 4.060 von ihnen waren zuvor am ersten
Arbeitsmarkt erwerbstätig. Insbesondere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus
dem Hoch- und Tiefbau (645 Personen), dem Bereich der Führer/innen von Fahrzeugen
und Transportgeräten, (399 Personen), dem Innenausbau (287 Personen), dem Verkauf
(186 Personen) und dem Bürobereich (185
Personen) waren von Kündigungen betroffen. Für 368 Personen endete eine
Ausbildung, Qualifizierungs- oder Aktivierungsmaßnahme.
Arbeitslose nach Rechtskreisen
Die Agentur für Arbeit Bautzen
betreute im Rechtskreis SGB III im Januar 10.643 arbeitslose Frauen und Männer,
das waren 2.709 Arbeitslose mehr als im Dezember 2014. Gegenüber dem
Vorjahresmonat waren 1.256 Personen weniger von Arbeitslosigkeit betroffen.
Im Rechtskreis SGB II
registrierten die beiden Grundsicherungsträger, die jeweils in alleiniger
Trägerschaft der Landkreise Bautzen und Görlitz organisiert sind, im
Agenturbezirk Bautzen zusammen 21.710 Arbeitslose. Von den Arbeitslosen
entfallen 9.628 auf das Jobcenter des Landkreises Bautzen und 12.082 auf das
Jobcenter des Landkreises Görlitz. Im Landkreis Bautzen gab es eine Zunahme um 258
arbeitslose Menschen in der Grundsicherung. Im Landkreis Görlitz nahm die Zahl
der Betroffenen im Monatsverlauf um 452 Personen zu.
Insgesamt gab es im Rechtskreis
SGB II im gesamten Agenturbezirk Bautzen im Vergleich zum Dezember 2014 eine
Zunahme von 710 Personen.
Maßnahmen auf dem 2. Arbeitsmarkt
Die Höhe der registrierten
Arbeitslosigkeit wird in beiden Rechtskreisen auch vom Einsatz
arbeitsmarktpolitischer Instrumente beeinflusst. Insbesondere Maßnahmen zur
Aktivierung und beruflichen Eingliederung, Maßnahmen beim Arbeitgeber und
Arbeitsgelegenheiten (sogenannte „1 Euro-Jobs“) verringern die
Arbeitslosigkeit, da die Teilnehmer an diesen Maßnahmen nicht als arbeitslos
gelten. Beide Grundsicherungsträger betreuten unter Berücksichtigung
vorläufiger Angaben im Januar 899 Menschen in Arbeitsgelegenheiten, das sind 405
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer weniger als im Vormonat.
Unterbeschäftigung
Nach ersten Hochrechnungen haben
im Januar 2015 3.540 Frauen und Männer im Agenturbezirk Bautzen an
arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen beider Rechtskreise (z.B. Weiterbildungen,
Beschäftigung in Arbeitsgelegenheiten) teilgenommen und dadurch den Arbeitsmarkt
entlastet. Zusätzlich befanden sich 872 Personen in Maßnahmen zur Aktivierung
und beruflichen Eingliederung (z.B. Praktika in Betrieben). Insgesamt belief
sich damit die Unterbeschäftigung im engeren Sinne nach ersten Hochrechnungen
auf 38.378 Personen.
Arbeitslosenquote
Die Arbeitslosenquote ist im Vergleich zum Vormonat Dezember um 1,2
Prozentpunkte angestiegen und liegt bei 11,1 Prozent. Im Januar 2014 lag die Arbeitslosenquote
bei 11,5 Prozent.
Stellenangebote
Dem Arbeitgeberservice der
Arbeitsagentur Bautzen wurden im Januar insgesamt 660 sozialversicherungspflichtige
Stellen auf dem ersten Arbeitsmarkt gemeldet. Im Vergleich zum Dezember 2014
waren das 134 Stellen (Dezember 2014: 794)
weniger. Im Vorjahresvergleich sind vier Stellenmeldungen mehr zu verzeichnen.
Die Arbeitsvermittler/-innen können aktuell auf 2.497
sozialversicherungspflichtige Stellen zugreifen. Der
stärkste Stellenzugang nach einzelnen Wirtschaftsabschnitten war mit 262 neuen Meldungen im Bereich der Erbringung von
sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen, zu dem neben der Zeitarbeit unter
anderem auch die Steuerberaterbüros, das Wach- und Sicherheitsgewerbe oder das
Reinigungsgewerbe gehört, zu verzeichnen. Das verarbeitende Gewerbe meldete
einen Bedarf an 98 neuen Arbeitskräften. Aus dem Gesundheits- und Sozialwesen
wurden 95 neue Stellen gemeldet. Im Handel
bestand ein Bedarf von 60 neuen Arbeitskräften und aus der Gastronomie wurden
jeweils 36 neue Stellen gemeldet.
Zu den 660 sozialversicherungspflichtigen
Stellenangeboten kamen im Januar noch 27 neue Mini- und Midi-Jobangebote hinzu.