Mittwoch, 29. Februar 2012

Kalter Februar bringt kaum Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt - Arbeitsmarkt Ostsachsen – Februar 2012

Kalter Februar bringt kaum Bewegungen auf dem Arbeitsmark
 
Überblick
Im Agenturbezirk Bautzen waren im Februar insgesamt 37.251 Frauen und Männer arbeitslos registriert. Das sind 215 Arbeitslose (-0,6 Prozent) weniger als im Vormonat Januar 2012. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Februar 2011 waren 4.113 Arbeitslose weniger gemeldet (-9,9 Prozent).
  • Arbeitslosenzahlen für Januar 2012 rückwirkend korrigiert
  • Arbeitslosenquote liegt bei 13 Prozent
  • wieder ein Drittel mehr Stellenmeldungen als im Januar
„Durch die eisige Witterung, die im Februar herrschte, war in den meisten Außenberufen noch Winterpause angesagt. Demzufolge stieg die Arbeitslosigkeit bei den durch die Agentur für Arbeit Bautzen betreuten Arbeitslosen im Februar um 260 Personen leicht an. Die Ursache für die leicht rückgängige Zahl der Arbeitslosen im gesamten Agenturbezirk liegt im Bereich der Jobcenter", so Shirin Khabiri-Bohr, Leiterin der Agentur für Arbeit Bautzen.
Arbeitslosen-zahlen für Januar rückwirkend geschätzt
„Aufgrund der statistischen Probleme, die sich durch den Organisationswechsel im Jobcenter des Landkreises Görlitz im Januar ergaben, mussten die Arbeitslosenzahlen für den Monat Januar rückwirkend geschätzt werden. Die nun vorliegenden Zahlen für Februar geben wieder ein realistisches Bild ab. Vormonatsvergleiche sind aber kaum sinnvoll" so Khabiri-Bohr weiter.
Abgänge
Die Arbeitsagentur Bautzen und deren acht Geschäftsstellen verzeichneten im Februar 2.605 Abmeldungen* (darunter 1.049 Frauen) aus der Arbeitslosigkeit. Davon wurden 1.031 Abgänge in Erwerbstätigkeit gezählt, worin auch 41 Abmeldungen in eine selbständige Tätigkeit enthalten sind.
Im Februar gab es die meisten Abmeldungen in Erwerbstätigkeit (100 Abgänge) von Personen in Berufe der Unternehmensführung und -organisation (Büroberufe), gefolgt von 71 Abgängen in Tätigkeiten der Verkehrs- und Logistikberufe (z.B. Lagerarbeiter, Postzusteller, Speditionskaufleute).  An dritter Stelle folgten mit 69 Abgängen bereits die (Innen-)Ausbauberufe. Dies lässt Rückschlüsse zu, dass im Bau bereits erste Neueinstellungen und Wiedereinstellungen erfolgt sind, um Aufträge abzuarbeiten. Jeweils 60 Beschäftigungsaufnahmen gab es für Personen in der Metallerzeugung, -bearbeitung bzw. Metallbau sowie in Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufen. Alle Angaben beziehen sich auf Daten im Rechtskreis SGB III.
*) Abmeldungen aufgrund Rechtskreiswechsel von der Arbeitsagentur zum Träger der Grundsicherung (SGB II) sind darin nicht enthalten.  
In jedem Monat gibt es Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen neu oder wieder von Arbeitslosigkeit betroffen sind. Der Arbeitsmarkt ist geprägt von einer großen Dynamik.
Zugänge
Bei der Arbeitsagentur Bautzen und den acht Geschäftsstellen meldeten sich im Berichtsmonat 2.958 Personen (darunter 1.077 Frauen) arbeitslos. 1.835 von ihnen waren zuvor am ersten Arbeitsmarkt erwerbstätig. Für 613 Personen endete eine Ausbildung, Qualifizierung oder Aktivierungsmaßnahme. Betrachtet man die Zugänge in Arbeitslosigkeit nach Berufsgruppen, so zeigt sich ein widersprüchliches Bild. Mengenmäßig die meisten Zugänge gab es mit 208 Personen aus Berufen des Hoch- und Tiefbaus, gefolgt von 166 Personen, die zuvor Fahrzeuge oder Transportgeräte geführt haben. 156 Personen, die zuvor im Bereich Innenausbau tätig waren, meldeten sich noch im Februar neu arbeitslos. Es gab also in Branchen, die von der Witterungslage abhängig sind, Kündigungen, obwohl erste Neueinstellungen ebenfalls im Februar  stattfanden (siehe Erläuterungen zu Abgängen). Weitere 96 Neumeldungen resultierten aus Menschen, die zuvor in der Verkehrs- oder Logistikbranche tätig waren (z.B. Lagerarbeiter, Postzusteller, Speditionskaufleute). Wie jeden Monat gab es aber auch Zugänge aus Verkaufsberufen ( 95 Personen) und Büroberufen (93 Personen).
Arbeitslose nach Rechtskreisen
Die Agentur für Arbeit Bautzen betreute im Rechtskreis SGB III im Februar 11.817 arbeitslose Frauen und Männer, das waren 260 Arbeitslose mehr als im Januar 2012. Im Vergleich zum Februar 2011 gab es einen Rückgang von 1.209 Personen.

Die beiden Grundsicherungsträger, die in alleiniger Trägerschaft der Landkreise Bautzen und Görlitz organisiert sind, registrierten im Agenturbezirk Bautzen im Rechtskreis SGB II zusammen 25.434 Arbeitslose, 475 Arbeitslose weniger im Vergleich zum Vormonat, und auch 2.904 weniger im Vergleich zum Vorjahresmonat. Von den Arbeitslosen entfallen 12.166 auf das Jobcenter des Landkreises Bautzen und 14.066 auf das Jobcenter des Landkreises Görlitz.
Entlastung durch arbeitsmarktpolitische Instrumente nimmt ab
Die Höhe der registrierten Arbeitslosigkeit wird in beiden Rechtskreisen auch vom Einsatz arbeitsmarktpolitischer Instrumente beeinflusst. Insbesondere Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung, Maßnahmen beim Arbeitgeber und Arbeitsgelegenheiten (sogenannte „1 Euro-Jobs") verringern die Arbeitslosigkeit kurzzeitig, da die Teilnehmer an diesen Maßnahmen nicht als arbeitslos gelten. Die Entlastungswirkung bei Arbeitsgelegenheiten nimmt derzeit kontinuierlich ab, da beide Grundsicherungsträger im Februar 2012 nur noch 1.521 Personen in Arbeitsgelegenheiten förderten. Im Vormonat waren dies noch insgesamt 1.596 Personen, im Vorjahr Februar 2011 sogar noch 3.782 Personen.
Arbeitslosenquote
Die Arbeitslosenquote betrug im Februar 13 Prozent, nach zuletzt 13,1 Prozent im Vormonat. Im Februar 2011 lag die Arbeitslosenquote noch bei 14,5 Prozent.
Stellenangebote
Dem Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur Bautzen wurden im Februar insgesamt 868 sozialversicherungspflichtige Stellen auf dem ersten Arbeitsmarkt gemeldet. Das waren 222 Stellen mehr als im Vormonat (646). Im Vergleich zum Vorjahr sind im Februar 2012 etwa 473 Stellen weniger zu verzeichnen – der Februar des Vorjahres war ein Monat mit außerordentlich umfangreichen Stellenzugängen. Die Arbeitsvermittler/-innen können aktuell auf 1.840 sozialversicherungspflichtige Stellen zugreifen.

Die Zahl der Meldungen sozialversicherungspflichtiger Stellen aus dem Bereich der Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften (Leiharbeit) ist im Februar wieder auf das Niveau von 206 Stellen angestiegen (Vormonat 141 Stellen), und stellt damit zahlenmäßig den stärksten Stellenzugang nach einzelnen Wirtschaftsabteilungen dar. Bedarf an bis zu 65 neuen Mitarbeitern signalisierten an zweiter Stelle Hotels und Gastronomie. Trotz eisiger Witterung im Februar meldete das Ausbaugewerbe bereits für das kommende Geschäft insgesamt 62 Stellenangebote. Von saisonalen Entwicklungen unbeeindruckt kamen von den Arbeitgebern im Gesundheitswesen insgesamt 40 neue Stellenmeldungen. An fünfter Stelle folgte mit ebenfalls 40 Stellenneuzugängen der Einzelhandel. Zu den 868 sozialversicherungspflichtigen Stellenangeboten kamen im Februar zudem noch 57 neue Mini- und Midi-Jobangebote neu hinzu.
 
 

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