Freitag, 12. Juli 2013

Bevölkerungsrückgang in Sachsen – Auswirkung auf den Arbeitsmarkt


Bevölkerungsrückgang in Sachsen – Auswirkung auf den Arbeitsmarkt


Aktuell leben über 7 Milliarden Menschen auf der Erde. Jede Sekunde kommen 2,6, jede Minute 158 und jeden Tag 227.000 dazu. Demgegenüber hat in Deutschland – wie in vielen anderen Industrienationen insbesondere in Europa auch - die Bevölkerung ihren Höhepunkt erreicht. So leben nach Angaben des Statistischen Bundesamtes aktuell etwa 80,3 Millionen Menschen in Deutschland, Sachsen hat rund 4,05 Millionen Einwohner. 

Für die kommenden Jahre wird sowohl für Deutschland als auch für Sachsen ein Bevölkerungsrückgang erwartet.

„Der sächsische Arbeitsmarkt zeigt sich robust und folgt der positiven Entwicklung der vergangenen Monate. Im Juni ging die Arbeitslosigkeit in einem üblichen Umfang saisonbedingt zurück, die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist gestiegen und auch das gemeldete Stellenangebot blieb stabil. Eine erfreuliche Situation, die in erster Linie auf die relativ stabile konjunkturelle Situation zurückzuführen ist“, sagte Jutta Cordt, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA).

Der demografische Wandel wird besonders in Sachsen das künftige Angebot an Arbeitskräften gravierend beeinflussen. Voraussichtlich sinkt bis zum Jahr 2025 die Zahl der Bevölkerung um über 360.000 Frauen und Männer. Ab dem Jahr 2014 werden in Sachsen weniger Einsteiger in das Berufsleben verzeichnen sein, als Ältere aus diesem aussteigen und so verringert sich die Zahl der erwerbsfähigen Bevölkerung im Alter von 15 bis 65 Jahre bis 2025 um rund 450.000 auf weniger als 2,2 Millionen Menschen.
„Deshalb kann es künftig zu Fachkräfteengpässen kommen, wenn nicht alle Arbeitsmarktakteure Strategien zur Fachkräftesicherung umsetzen. Denn es gibt Wege, um die Zahl der Fachkräfte in Sachsen zu erhöhen. Dabei denke ich an bereits vorhandene Potenziale“, appelliert Cordt.

Dazu gehören ältere Arbeitnehmer, Geringqualifizierte, Langzeitarbeitslose, Schwerbehinderte, Alleinerziehende und Empfänger von Leistungen der Grundsicherung. Wie diese und andere Fachkräftepotenziale für den Arbeitsmarkt genutzt werden können, zeigt die Broschüre Perspektive 2025 – Fachkräfte für Sachsen.

 

So muss es zum Beispiel gelingen, dass mehr Jugendliche ihre Ausbildung erfolgreich beenden, dass Teilzeitarbeitsbeschäftigte ihre Arbeitszeit ausweiten können oder auch dass Ältere in größerem Umfang am Erwerbsleben teilhaben. Auch gezielte Zuwanderung ist ein Weg, bei der Gewinnung zusätzlicher Fachkräfte.

 „Für die Unternehmen in Sachsen bestehen die Herausforderungen des demografischen Wandels vor allem darin, auch in Zukunft ihren Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern zu decken und damit die Wettbewerbsfähigkeit des eigenen Unternehmens zu sichern. Gleichzeitig müssen sie mit einer deutlich älter werdenden Belegschaft rechnen. Hierbei unterstützen wir in den Agenturen für Arbeit und gemeinsamen Jobcentern mit Vermittlung und Beratung – als Partner rund um das Thema Arbeit“, versichert Cordt abschließend.


Hintergrundinformation:

 
Weltbevölkerungstag

Im Jahr 1989 wurde der 11. Juli zum Weltbevölkerungstag erklärt. Hintergrund ist das ständige Bevölkerungswachstum in den Entwicklungsländern, während dagegen die Bevölkerungszahl in den Industrieländern relativ stabil bleibt. Um auf die mit dem Bevölkerungsanstieg einhergehenden Herausforderungen aufmerksam zu machen, wurde dieser Gedenktag eingeführt.

 Statistiken und Informationsquellen

 

Herausforderungen des demografischen Wandels für den Arbeitsmarkt in Sachsen (IAB Sachsen) http://doku.iab.de/regional/s/2011/regional_s_0111.pdf

 


 


 

Statistisches Landesamt http://www.statistik.sachsen.de/

 

 
 
PI der Regioanldirektion Sachsen der BA nr. 34/20132 v. 1.7.2013

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