Mittwoch, 30. Oktober 2013

Bilanz auf dem #Ausbildungsmarkt* im Bezirk der Agentur für Arbeit #Riesa


Überblick

Im zurückliegenden Berufsberatungsjahr meldeten sich von Oktober 2012 bis September 2013 1.561 Jugendliche (707 Mädchen und 854 Jungen) als Bewerber für eine Berufsausbildungsstelle bei der Agentur für Arbeit Riesa oder beim kommunalen Träger der Grundsicherung. Das sind 16 Bewerber (+1,0 Prozent) mehr als Berufsberatungsjahr 2011/2012. „Im Berufsberatungsjahr 2012/2013 setzte sich der seit Jahren anhaltende signifikante Bewerberrückgang im Bezirk der Agentur für Arbeit Riesa nicht fort. Es freut mich, dass insbesondere der Anteil Jugendlicher, der in diesem Jahr die Schule verließ und eine Ausbildung suchte, zunahm. Diesen jungen Menschen können in der Region aus einer Vielzahl von Ausbildungsangeboten wählen. Die Vermittlungsfachkräfte im Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Riesa akquirierten im zurückliegenden Berufsberatungsjahr 1.268 betriebliche Ausbildungsstellen. Damit liegen wir auf Vorjahresniveau. Die Unternehmen setzen zur Deckung des zukünftigen Fachkräftebedarfes weiterhin auf betriebliche Ausbildung“, so eine erste Einschätzung vom Vorsitzenden der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Riesa, Thomas Berndt. „Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt stellt sich grundsätzlich positiv dar. Jedoch konnten auch in diesem Jahr nicht alle Ausbildungsstellen mit geeigneten Bewerbern besetzt werden und nicht alle Bewerber mündeten in eine Ausbildung. Daher möchte ich mit meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern jeden Jugendlichen im Landkreis erreichen und ihn unterstützen, die für ihn richtige Berufswahl zu treffen. Mir ist es sehr wichtig, dass auf dem Weg von der Schule über die Berufsausbildung in das Arbeitsleben niemand verloren geht. Denn wir sind auf diese späteren Arbeits- und Fachkräfte angewiesen“, so Thomas Berndt weiter.

Verbleib der Bewerber

Von den 1.561 gemeldeten Bewerbern mündeten bis zum 30. September 2013 insgesamt 823 Bewerber in duale Ausbildungen ein. Dies entspricht einem Anteil von 52,8 Prozent. 710 Mädchen und Jungen nahmen unterschiedlichste Arten von Ausbildungen auf, besuchen weiter die Schule oder nehmen an berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen teil. Unterm Strich blieben am Ende des Berichtjahres 28 Bewerber unversorgt. Die Vermittlungs- und Beratungsfachkräfte der Agentur für Arbeit Riesa halten auch weiterhin engen Kontakt zu diesen Jugendlichen und werden sie in eine Ausbildung vermitteln oder eine Alternative finden “, so Thomas Berndt weiter.

Bewerber nach Schulabschluss

1.038 aller gemeldeten Bewerber besuchten eine allgemeinbildende Schule und für 474 Jugendliche endete der Besuch einer berufsbildenden Schule. 38 Bewerber waren zuvor an Hochschulen oder Akademien. Rund 45 Prozent der Bewerber (701) verfügen über einen Realschulabschluss und 29,5 Prozent (461) weisen einen Hauptschulabschluss vor. Die allgemeine Hochschulreife haben 10 Prozent der Bewerber (158) und knapp 8 Prozent (121 Jugendliche) besitzen die Fachhochschulreife. 97 Mädchen und Jungen konnten keinen Schulabschluss nachweisen. Der Anteil der sogenannten Altbewerber (Bewerber, die die Schule in den Vorjahren beendeten) ging von 41,6 Prozent im Berichtsjahr 2011/2012 auf 38,5 Prozent im Berichtsjahr 2012/2013 zurück.

Betriebliches Ausbildungsangebot

Das betriebliche Ausbildungsangebot stellt die Chancen der Jugendlichen, im Agenturbezirk einen Beruf zu erlernen, dar. Die Vermittlungsfachkräfte im Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Riesa akquirierten im zurückliegenden Berufsberatungsjahr 1.268 betriebliche Ausbildungsstellen. Dies entsprach dem Niveau des Vorjahres. Ergänzt wird dieses Angebot durch 12 außerbetriebliche Berufsausbildungsstellen.


Die Top Ten der gemeldeten Berufsausbildungsstellen führten im Berichtsjahr 2012/2013 folgende Berufe an:

- Fachkraft Lagerlogistik (56 Stellen)

- Zerspanungsmechaniker/in (51 Stellen)

- Koch/Köchin (49 Stellen)

- Mechatroniker/in (38 Stellen)

- Kaufmann/frau im Groß- und Außenhandel (37 Stellen)

- Restaurantfachmann/frau (37 Stellen)

- Kaufmann/frau im Einzelhandel (34 Stellen)

- Industriemechaniker/in (32 Stellen)

- Kfz-Mechatroniker/in (31 Stellen)

- Bürokaufmann/frau (31 Stellen).
Von den insgesamt 1.280 gemeldeten Berufsausbildungsstellen blieben Ende September 101 Stellen unbesetzt (Vorjahr: 138 Stellen). Unter anderem konnten Ausbildungsstellen für Restaurantfachmann/frau (8 Stellen), Koch/Köchin (7 Stellen), Zerspanungsmechaniker, Anlagenmechaniker/in – Sanitär-, Heizung-, Klimatechnik, Hotelfachmann/-frau (je 4 Stellen), Industriemechaniker/in, Elektroniker/in, Bäcker/in und Kaufmann/frau für Bürokommunikation (je 3 Stellen) nicht mit geeigneten Bewerbern besetzt werden.

Die Herausforderung, Jugendliche und Unternehmen berufsfachlich und qualifikatorisch zusammen zu bringen, ist größer geworden. Das Stellen unbesetzt blieben, hat oftmals mehrere Gründe (u.a. Mobilität, Interessen sowie schulische Leistungen der Bewerber). 

Förderung benachteiligter Jugendlicher

Für die Förderung benachteiligter Jugendlicher hat die Agentur für Arbeit Riesa 36 Plätze eingerichtet, darunter 20 Plätze für behinderte Jugendliche. Des Weiteren gewährt die Arbeitsagentur mit dem Ausbildungsbeginn 2013 für 15 Jugendliche mit gesundheitlichen Einschränkungen oder Jugendliche mit Lernbehinderungen einen Ausbildungszuschuss für die betriebliche Ausbildung an den Arbeitgeber.


Top Ten der Berufswünsche

Die Berufswahl ist weiterhin stark geprägt von geschlechterspezifischen Wünschen und Vorstellungen.
 
Bei den Mädchen ergab sich folgende Rangliste:
-       Verkäuferin (126 Bewerber)
-       Kauffrau im Einzelhandel (61 Bewerber)
-       Medizinische Fachangestellte (33 Bewerber)
-       Friseur (31 Bewerber)
-       Bürokauffrau (27 Bewerber)
-       Kauffrau für Bürokommunikation (20 Bewerber)
-       Köchin (19 Bewerber)
-       Sozialversicherungsfachangstellte (17 Bewerber)
-       Hotelfachfrau (15 Bewerber)
-       Mediengestalter (14 Bewerber)
Bei den Jungen waren die Wunschberufe:
-       Fachlagerist (51 Bewerber)
-       Kfz-Mechatroniker (45 Bewerber)
-       Koch (43 Bewerber)
-       Kaufmann im Einzelhandel (39 Bewerber)
-       Industriemechaniker (31 Bewerber)
-       Mechatroniker (28 Bewerber)
-       Tischler (24 Bewerber)
-       Verkäufer (23 Bewerber)
-       Fachkraft Lagerlogistik (21 Bewerber)
-       Zerspanungsmechaniker (21 Bewerber)

Berufsorientierung

Das gesamte Jahr über arbeitet die Agentur für Arbeit Riesa mit allen Partnern auf dem regionalen Ausbildungsmarkt eng zusammen, um junge Menschen beim Übergang in betriebliche Ausbildung gezielt zu unterstützen. So beteiligt sich die Arbeitsagentur an 15 Projekten zur vertieften Berufsorientierung an Mittelschulen und Gymnasien im Agenturbezirk Riesa. Die Unterstützung junger Menschen durch Berufseinstiegsbegleiter begann in den vergangenen Jahren in den Förderschulen und wird derzeit an Oberschulen ausgebaut. Im aktuellen Beratungsjahr werden 92 Jugendliche an Oberschulen begleitet. Eine Selbstverständlichkeit ist das aktive Engagement im Arbeitskreis Schule – Wirtschaft im Landkreis Meißen, indem verschiedenste Aktivitäten zur Sicherung des Fachkräftebedarfes koordiniert werden.
 

Ausblick

Mit Blick auf den Ausbildungsbeginn 2014 empfiehlt der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Riesa allen Jugendlichen, sich aktiv mit den eigenen Stärken und Schwächen auseinanderzusetzen, um einen geeigneten Ausbildungsberuf zu finden, der zu ihnen passt sowie Freude bereitet. „Meine Berufsberaterinnen und Berufsberater unterstützen gern dabei.“ Arbeitgebern rät Thomas Berndt, bei der Besetzung der Ausbildungsstellen nicht nur auf den klassischen Schulabgänger zu setzen. Mit der Initiative „Erstausbildung junger Erwachsener“ werden insbesondere Menschen ohne Berufsabschluss in der Altersgruppe der 25 bis 35-Jährigen angesprochen. Sie sollen ihre vorhandenen Fähigkeiten nutzen und weiter ausbauen. Ebenso müssen leistungsschwächere Bewerber bei der Bewerberauswahl berücksichtigt werden. Diese jungen Menschen sind motiviert, zuverlässig und dankbar für eine Chance. Falls zu Beginn oder im Laufe der Ausbildung Defizite entstehen, unterstützt die Agentur für Arbeit mit ausbildungsbegleitenden Hilfen. Dieser Nachhilfeunterricht beinhaltet theoretisches und praktisches Training, findet außerhalb der Arbeitszeit und Berufsschule statt und kostet den Betrieb keinen Cent. Für das laufende Ausbildungsjahr stehen dafür im Agenturbezirk 66 Plätze bereit.
* In dieser Presseinformation wird der Gesamtbestand an Bewerbern aus den BA-eigenen Fachverfahren und den Daten des zugelassenen kommunalen Trägers ausgewertet. Bei den Ausbildungsstellen wird der Bestand aus den BA-eigenen Fachverfahren der Agentur für Arbeit Riesa ausgewertet. Daten des zugelassenen kommunalen Trägers konnten nicht berücksichtigt werden.
Presseinformation Nr. 88/2013 | © Agentur für Arbeit Riesa | 30.10.2013

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