Ausbildungsbewerber:
Im
Berufsberatungsjahr 2015/2016 suchten insgesamt 3.697 Jugendliche mit Hilfe der
Agentur für Arbeit Bautzen sowie der Jobcenter der Landkreise Bautzen und
Görlitz eine Lehrstelle. Gegenüber dem Berichtsjahr 2014/2015 hat die Zahl der
für eine Berufsausbildungsstelle gemeldeten Bewerber um 257 Personen
abgenommen. Wesentliche Gründe hierfür sind die demografische Entwicklung und
der anhaltende Trend zu höheren Bildungsabschlüssen sowie zum Studium.
Unversorgt
waren zum 30. September noch 88 Bewerber, 17 Jugendliche weniger als im
Vorjahreszeitraum 2014/2015.
Ausbildungsstellen:
Insgesamt
waren im Berichtsjahr 2015/2016 2.900 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 255
mehr als im Vorjahr. Davon waren zum 30. September noch 244 Ausbildungsstellen
unbesetzt, 88 weniger als im Berufsberatungsjahr 2014/2015.
Angebot und Nachfrage:
„Es ist und bleibt teils schwierig, Betriebe und
Jugendliche zusammen zu bringen. Dabei ist die Ausbildungsbereitschaft der
regionalen Unternehmen weiterhin hoch, allerdings haben viele Betriebe
zunehmend Schwierigkeiten, die angebotenen Ausbildungsplätze zu besetzen. Anforderungen der Betriebe
und Wünsche
der Jugendliche gehen in berufsfachlicher, qualifikatorischer oder regionaler
Hinsicht auseinander. Wir stellen aber auch fest, dass Jugendliche ihre
Berufswahl von finanziellen Aspekten abhängig machen. Natürlich zählt neben dem Lohn zudem die Nähe zum Berufsschulstandort. Ein Manko für Betriebe, die für Berufe mit zentralisierten
Berufsschulstandorten suchen“, schätzt Thomas Berndt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bautzen, ein.
Nachvermittlung:
„Jugendliche,
die im Wunschberuf in der Region keine Ausbildungsstelle finden konnten, werden
zu Alternativberufen beraten. Zudem melden sich auch kurzfristig noch
Jugendliche, die aus unterschiedlichen Gründen wieder auf Ausbildungssuche
sind. Alle unversorgten Jugendlichen haben Angebote von meinen Mitarbeitern
erhalten. Die Berufsberater stehen mit den Bewerbern, Betrieben und Kammern in
Kontakt. Insgesamt stehen genügend Angebote zur Verfügung, um allen
ausbildungswilligen und ausbildungsfähigen Jugendlichen einen Einstieg ins
Berufsleben zu ermöglichen. Die Nachvermittlungsaktion ist noch in vollem
Gang“, so Thomas Berndt.
Thomas Berndt appelliert an die Unternehmen, in
ihrer Ausbildungsbereitschaft nicht nachzulassen und allen Jugendlichen eine
Chance zu geben: „Personalverantwortliche sollten nicht nur auf die Schulnoten
schauen, sondern ihr Augenmerk auch auf die persönlichen Stärken der Ausbildungsbewerber richten. Dabei
können Praktika helfen. Denn nicht selten ist der Praktikant von heute der Auszubildende
von morgen.“ Die Einstiegsqualifizierung baut
eine Brücke zwischen den Betrieben und den Jugendlichen. Das ist ein
betriebliches Langzeitpraktikum mit einer Dauer von sechs bis zwölf Monaten,
welches unversorgte Jugendliche und junge Menschen, die aktuell noch nicht in
vollem Umfang für eine Ausbildung geeignet sind, praxisnah an die Ausbildung
heranführen soll. Jugendliche können während dieses Praktikums Kenntnisse und
Erfahrungen sammeln. Der Ausbildungsbetrieb kann sich in dieser Zeit von den
Fähigkeiten und Fertigkeiten des Jugendlichen überzeugen. Die
Einstiegsqualifizierung wird von der Arbeitsagentur finanziell unterstützt.
Thomas Berndt weiter: „Wir bieten viel Unterstützung, um eine betriebliche Ausbildung zu
ermöglichen, auch wenn die Schulnoten nicht gleich stimmen. Unsere ausbildungsbegleitenden Hilfen sind eine
exzellente Nachhilfe für Lehrlinge, die sich mit Theorie und Praxis schwer
tun. Dafür haben wir ausreichend Plätze zur Verfügung gestellt. Wer diese Unterstützung
konsequent nutzt, schafft auch seine Abschlussprüfung. Die Kosten für ausbildungsbegleitende
Hilfen trägt die Arbeitsagentur.“
Thomas Berndt hält
noch einen Tipp für Unternehmen bereit, die auch für das Jahr 2017 wieder
Auszubildende suchen: „Personalverantwortliche sollten Jugendlichen Einblicke
in ihr Unternehmen und in Ausbildungsberufe gewähren. „Schau rein! Woche der
offenen Unternehmen Sachsen“ vom 13. bis 18. März 2017 bietet dazu eine sehr
gute Gelegenheit. Hier kann man frühzeitig Kontakt mit potentiellen Nachwuchskräften
aufbauen.“ Für die Aktionswoche können sich Unternehmen im Internet anmelden
unter www.schau-rein-sachsen.de.
„Schau rein! –
Woche der offenen Unternehmen Sachsen“ wird unterstützt vom Freistaat Sachsen,
der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit sowie von den
sächsischen Industrie- und Handelskammern und den Handwerkskammern.
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