Der ostsächsische Arbeitsmarkt im Januar
2017 im Überblick:
- Arbeitslosenzahl im Januar: 25.258 Menschen
- Veränderung zum Vormonat: +11,0 Prozent
- Veränderung zum Vorjahr: -12,1 Prozent
- aktuelle Arbeitslosenquote: 8,8 Prozent
- Bestand sozialversicherungspflichtiger Arbeitsstellen: 3.873
- Veränderung zum Vormonat: +1,9 Prozent
- Veränderung zum Vorjahr: +27,0 Prozent
„Im
Januar ist die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk Bautzen saisonbedingt
angestiegen. Der Arbeitsmarkt ist weiterhin robust und die
Arbeitskräftenachfrage in Ostsachsen auf hohem Niveau. Meine Mitarbeiter im
Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Bautzen konnten im Januar 958 neue
sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen von regionalen Unternehmen
akquirieren“, so Thomas Berndt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur
für Arbeit Bautzen.
Arbeitslosigkeit:
Im
Bezirk der Agentur für Arbeit Bautzen waren Ende Januar insgesamt 25.258 Frauen
und Männer arbeitslos gemeldet. Das sind 2.512 Arbeitslose (+11,0 Prozent) mehr
als Ende Dezember 2016 und 3.475 Personen (-12,1 Prozent) weniger als vor einem
Jahr. Die Arbeitslosenquote lag bei 8,8 Prozent. Im Januar 2016 lag sie bei 9,9
Prozent.
Unterbeschäftigung:
Im Januar 2017 haben
im Agenturbezirk Bautzen nach ersten Hochrechnungen rund 6.029 Menschen an
arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, z.B. Weiterbildungen, Praktika in Betrieben
und Beschäftigung in Arbeitsgelegenheiten, teilgenommen oder standen aus
anderen Gründen, zum Beispiel wegen Krankheit, dem Arbeitsmarkt nicht zur
Verfügung.
Die
Unterbeschäftigung, die Summe aus Arbeitslosen und Teilnehmern an
arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, belief sich insgesamt auf 31.287 Personen.
Das ist ein Rückgang im Vergleich zum Januar 2016 um 9,8 Prozent. Aktuell liegt
der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung bei 80,7 Prozent.
Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen liegt die Unterbeschäftigungsquote im
Januar bei 10,7 Prozent. Sie ist im Vergleich zum Vormonat um 0,7 Prozentpunkte
saisonbedingt gestiegen.
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung
(Rechtskreis SGB III):
Die
Agentur für Arbeit Bautzen betreute im Januar 8.441 Arbeitslose, 2.563 mehr als
im Dezember 2016. Gegenüber dem Vorjahresmonat waren 605 Personen weniger von
Arbeitslosigkeit betroffen.
Abgänge:
Im
Agenturbezirk Bautzen meldeten sich im Januar 1.653 Personen aus der
Arbeitslosigkeit ab[1],
darunter 691 in Erwerbstätigkeit. Die meisten Menschen nahmen eine neue
Tätigkeit in der Unternehmensführung und –organisation (75 Personen), im
Gesundheitswesen (51 Personen), im Handel (50 Personen), in der
Metallerzeugung, -bearbeitung und dem Metallbau (47 Personen) und in
erziehenden, sozialen sowie hauswirtschaftlichen Berufen (37 Personen) auf. 338
Menschen begannen eine Ausbildung, Qualifizierungs- oder Aktivierungsmaßnahme.
Zugänge:
Bei
der Arbeitsagentur Bautzen und den neun Geschäftsstellen meldeten sich im
Januar 3.808 Personen arbeitslos. 2.951 von ihnen waren zuvor erwerbstätig.
Insbesondere Arbeitnehmer aus dem Hoch- und Tiefbau (515 Personen), dem
Transportwesen (271 Personen), dem (Innen-) Ausbau (223 Personen), der
Unternehmensführung und -organisation (167 Personen) und dem Handel (162
Personen) waren von Kündigungen betroffen. Für 344 Personen endete eine
Ausbildung, Qualifizierungs- oder Aktivierungsmaßnahme.
Entwicklung in der
Grundsicherung für Arbeitsuchende:
Die
kommunalen Jobcenter der Landkreise Bautzen und Görlitz registrierten zusammen
16.817 Arbeitslose. Von diesen entfallen 7.413 auf den Landkreis Bautzen und
9.404 auf den Landkreis Görlitz. Gegenüber Januar 2016 ging die Zahl der
Arbeitslosen bei beiden Jobcentern um insgesamt 2.870 Personen zurück.
Im
Vergleich zum Vormonat ist sie um 51 Personen gesunken. Ein Teil der Menschen
zählt seit Jahresbeginn aufgrund einer Gesetzesänderung nicht mehr als
arbeitslos in der Grundsicherung, sondern nun in der Arbeitslosenversicherung.
Seit 01.01.2017 unterstützt die Agentur für Arbeit Bautzen sogenannte
„Aufstocker“, also Bezieher von Arbeitslosengeld, die aufstockend
Arbeitslosengeld II zur Sicherung des Lebensunterhaltes beziehen, bei ihrer
Arbeitsuche. Das Jobcenter zahlt jedoch weiterhin das Arbeitslosengeld II aus.
Damit
trägt der Gesetzgeber dem Versicherungsgedanken der Arbeitslosenversicherung
Rechnung. Seit Januar 2017 erhalten Bezieher von Arbeitslosengeld notwendige
Förderleistungen vom Träger der Arbeitslosenversicherung (Bundesagentur für
Arbeit). Bis 31.12.2016 trugen noch die kommunalen Jobcenter der Landkreise
Bautzen sowie Görlitz die Hauptverantwortung für die Eingliederung von
„Aufstockern“ in Arbeit und Ausbildung.
Arbeitskräftenachfrage:
Der
Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur Bautzen akquirierte im Januar insgesamt
958 sozialversicherungspflichtige Stellen. Im Vergleich zum Dezember 2016 waren
das 3 Stellen mehr und im Vorjahresvergleich 174 Stellenmeldungen mehr. Der
stärkste Stellenzugang nach einzelnen Wirtschaftsabschnitten bestand mit 350 neuen
Meldungen im Bereich der Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen
Dienstleistungen, zu dem neben der Zeitarbeit unter anderem auch Reisebüros,
das Wach- und Sicherheitsgewerbe, Call Center oder Hausmeisterdienste gehören.
Das verarbeitende Gewerbe meldete einen Bedarf an 165 neuen Arbeitskräften. Im
Handel akquirierte der Arbeitgeber-Service 93 neue Stellen. Im Gesundheits- und
Sozialwesen bestand ein Bedarf an 88 neuen Beschäftigten. Aus dem Gastgewerbe
waren 75 neue Stellen im Zugang zu verzeichnen. Die Arbeitsvermittler können
aktuell auf insgesamt 3.873 sozialversicherungspflichtige Stellen
zugreifen.
[1]
Abmeldungen aufgrund
Rechtskreiswechsel von der Arbeitsagentur zum Träger der Grundsicherung (SGB
II) sind darin nicht enthalten.
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