Dienstag, 31. Januar 2017

Der Arbeitsmarkt im Januar 2017 in der Lausitz






Der ostsächsische Arbeitsmarkt im Januar 2017 im Überblick: 

  • Arbeitslosenzahl im Januar: 25.258 Menschen

    • Veränderung zum Vormonat: +11,0 Prozent
    • Veränderung zum Vorjahr: -12,1 Prozent

  • aktuelle Arbeitslosenquote: 8,8 Prozent
  • Bestand sozialversicherungspflichtiger Arbeitsstellen: 3.873

    • Veränderung zum Vormonat: +1,9 Prozent
    • Veränderung zum Vorjahr: +27,0 Prozent

 

„Im Januar ist die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk Bautzen saisonbedingt angestiegen. Der Arbeitsmarkt ist weiterhin robust und die Arbeitskräftenachfrage in Ostsachsen auf hohem Niveau. Meine Mitarbeiter im Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Bautzen konnten im Januar 958 neue sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen von regionalen Unternehmen akquirieren“, so Thomas Berndt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bautzen.
 
Arbeitslosigkeit:
 
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Bautzen waren Ende Januar insgesamt 25.258 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das sind 2.512 Arbeitslose (+11,0 Prozent) mehr als Ende Dezember 2016 und 3.475 Personen (-12,1 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote lag bei 8,8 Prozent. Im Januar 2016 lag sie bei 9,9 Prozent.
 
Unterbeschäftigung:
 
Im Januar 2017 haben im Agenturbezirk Bautzen nach ersten Hochrechnungen rund 6.029 Menschen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, z.B. Weiterbildungen, Praktika in Betrieben und Beschäftigung in Arbeitsgelegenheiten, teilgenommen oder standen aus anderen Gründen, zum Beispiel wegen Krankheit, dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung.
 
Die Unterbeschäftigung, die Summe aus Arbeitslosen und Teilnehmern an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, belief sich insgesamt auf 31.287 Personen. Das ist ein Rückgang im Vergleich zum Januar 2016 um 9,8 Prozent. Aktuell liegt der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung bei 80,7 Prozent. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen liegt die Unterbeschäftigungsquote im Januar bei 10,7 Prozent. Sie ist im Vergleich zum Vormonat um 0,7 Prozentpunkte saisonbedingt gestiegen.
 
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (Rechtskreis SGB III):
 
Die Agentur für Arbeit Bautzen betreute im Januar 8.441 Arbeitslose, 2.563 mehr als im Dezember 2016. Gegenüber dem Vorjahresmonat waren 605 Personen weniger von Arbeitslosigkeit betroffen.
 
Abgänge:
Im Agenturbezirk Bautzen meldeten sich im Januar 1.653 Personen aus der Arbeitslosigkeit ab[1], darunter 691 in Erwerbstätigkeit. Die meisten Menschen nahmen eine neue Tätigkeit in der Unternehmensführung und –organisation (75 Personen), im Gesundheitswesen (51 Personen), im Handel (50 Personen), in der Metallerzeugung, -bearbeitung und dem Metallbau (47 Personen) und in erziehenden, sozialen sowie hauswirtschaftlichen Berufen (37 Personen) auf. 338 Menschen begannen eine Ausbildung, Qualifizierungs- oder Aktivierungsmaßnahme.
 
Zugänge:
Bei der Arbeitsagentur Bautzen und den neun Geschäftsstellen meldeten sich im Januar 3.808 Personen arbeitslos. 2.951 von ihnen waren zuvor erwerbstätig. Insbesondere Arbeitnehmer aus dem Hoch- und Tiefbau (515 Personen), dem Transportwesen (271 Personen), dem (Innen-) Ausbau (223 Personen), der Unternehmensführung und -organisation (167 Personen) und dem Handel (162 Personen) waren von Kündigungen betroffen. Für 344 Personen endete eine Ausbildung, Qualifizierungs- oder Aktivierungsmaßnahme.

 

Entwicklung in der Grundsicherung für Arbeitsuchende:
 
Die kommunalen Jobcenter der Landkreise Bautzen und Görlitz registrierten zusammen 16.817 Arbeitslose. Von diesen entfallen 7.413 auf den Landkreis Bautzen und 9.404 auf den Landkreis Görlitz. Gegenüber Januar 2016 ging die Zahl der Arbeitslosen bei beiden Jobcentern um insgesamt 2.870 Personen zurück.
Im Vergleich zum Vormonat ist sie um 51 Personen gesunken. Ein Teil der Menschen zählt seit Jahresbeginn aufgrund einer Gesetzesänderung nicht mehr als arbeitslos in der Grundsicherung, sondern nun in der Arbeitslosenversicherung. Seit 01.01.2017 unterstützt die Agentur für Arbeit Bautzen sogenannte „Aufstocker“, also Bezieher von Arbeitslosengeld, die aufstockend Arbeitslosengeld II zur Sicherung des Lebensunterhaltes beziehen, bei ihrer Arbeitsuche. Das Jobcenter zahlt jedoch weiterhin das Arbeitslosengeld II aus.
 
Damit trägt der Gesetzgeber dem Versicherungsgedanken der Arbeitslosenversicherung Rechnung. Seit Januar 2017 erhalten Bezieher von Arbeitslosengeld notwendige Förderleistungen vom Träger der Arbeitslosenversicherung (Bundesagentur für Arbeit). Bis 31.12.2016 trugen noch die kommunalen Jobcenter der Landkreise Bautzen sowie Görlitz die Hauptverantwortung für die Eingliederung von „Aufstockern“ in Arbeit und Ausbildung.
 
Arbeitskräftenachfrage:
 
Der Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur Bautzen akquirierte im Januar insgesamt 958 sozialversicherungspflichtige Stellen. Im Vergleich zum Dezember 2016 waren das 3 Stellen mehr und im Vorjahresvergleich 174 Stellenmeldungen mehr. Der stärkste Stellenzugang nach einzelnen Wirtschaftsabschnitten bestand mit 350 neuen Meldungen im Bereich der Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen, zu dem neben der Zeitarbeit unter anderem auch Reisebüros, das Wach- und Sicherheitsgewerbe, Call Center oder Hausmeisterdienste gehören. Das verarbeitende Gewerbe meldete einen Bedarf an 165 neuen Arbeitskräften. Im Handel akquirierte der Arbeitgeber-Service 93 neue Stellen. Im Gesundheits- und Sozialwesen bestand ein Bedarf an 88 neuen Beschäftigten. Aus dem Gastgewerbe waren 75 neue Stellen im Zugang zu verzeichnen. Die Arbeitsvermittler können aktuell auf insgesamt 3.873 sozialversicherungspflichtige Stellen zugreifen. 



[1] Abmeldungen aufgrund Rechtskreiswechsel von der Arbeitsagentur zum Träger der Grundsicherung (SGB II) sind darin nicht enthalten.

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