Der ostsächsische Arbeitsmarkt im Dezember
2016 im Überblick:
Veränderung zum Vormonat: +5,7 Prozent Veränderung zum Vorjahr: -13,2 Prozent
aktuelle Arbeitslosenquote: 7,9 Prozent
- Bestand sozialversicherungspflichtiger Arbeitsstellen: 3.800
- Veränderung zum Vormonat: +0,9 Prozent
- Veränderung zum Vorjahr: +23,1 Prozent
„Im Dezember ist die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk Bautzen
gestiegen. Zahlreiche Arbeitnehmer aus dem Bereich der Landwirtschaft, des
Bauwesens und des Transportbereiches sowie des Gartenbaus meldeten sich in den
letzten Wochen aus saisonalen Gründen arbeitslos. Dennoch bleibt der positive
Trend auf dem Arbeitsmarkt bestehen. Es sind 3.474 Menschen weniger arbeitslos
als im Dezember 2015. Meine Mitarbeiter im Arbeitgeber-Service der Agentur für
Arbeit Bautzen akquirierten im Dezember 2016 955 neue
sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen. Neben der Zeitarbeit gibt es
insbesondere im verarbeitenden Gewerbe, dem Gesundheits- und Sozialwesen sowie
dem Handel weiterhin eine hohe Nachfrage nach Personal“, so Thomas Berndt,
Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bautzen.
Arbeitslosigkeit:
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Bautzen waren Ende Dezember insgesamt
22.746 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das sind 1.234 Arbeitslose (+5,7
Prozent) mehr als Ende November 2016 und 3.474 Personen (-13,2 Prozent) weniger
als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote lag bei 7,9 Prozent. Im Dezember 2015
lag sie bei 9,0 Prozent.
Unterbeschäftigung:
Im Dezember 2016 haben im
Agenturbezirk Bautzen nach ersten Hochrechnungen rund 6.502 Menschen an
arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, z.B. Weiterbildungen, Praktika in Betrieben
und Beschäftigung in Arbeitsgelegenheiten, teilgenommen oder standen aus
anderen Gründen, zum Beispiel wegen Krankheit, dem Arbeitsmarkt nicht zur
Verfügung.
Die Unterbeschäftigung, die Summe
aus Arbeitslosen und Teilnehmern an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, belief
sich insgesamt auf 29.248 Personen. Das ist ein Rückgang im Vergleich zum
Dezember 2015 um 10,6 Prozent. Aktuell liegt der Anteil der Arbeitslosigkeit an
der Unterbeschäftigung bei 77,8 Prozent. Bezogen auf alle zivilen
Erwerbspersonen liegt die Unterbeschäftigungsquote im Dezember bei 10,0
Prozent. Sie ist im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozentpunkte saisonbedingt
gestiegen.
Entwicklung in der
Arbeitslosenversicherung (Rechtskreis SGB III):
Die Agentur für Arbeit Bautzen betreute im Dezember 5.878 Arbeitslose,
547 mehr als im November 2016. Gegenüber dem Vorjahresmonat waren 893 Personen
weniger von Arbeitslosigkeit betroffen.
Abgänge:
Im Agenturbezirk Bautzen meldeten sich im Dezember 1.663 Personen aus
der Arbeitslosigkeit ab[1],
darunter 592 in Erwerbstätigkeit. Die meisten Menschen nahmen eine neue
Tätigkeit in der Unternehmensführung und –organisation (71 Personen), im Handel
(48 Personen), im Hotel- und Gaststättengewerbe (40 Personen), in der
Lebensmittelherstellung und -verarbeitung (37 Personen) und im Gesundheitswesen
(35 Personen) auf. 394 Menschen begannen eine Ausbildung, Qualifizierungs- oder
Aktivierungsmaßnahme.
Zugänge:
Bei der Arbeitsagentur Bautzen und den neun Geschäftsstellen meldeten
sich im Dezember 2.233 Personen arbeitslos. 1.448 von ihnen waren zuvor am
ersten Arbeitsmarkt erwerbstätig. Insbesondere Arbeitnehmer aus dem Hoch- und
Tiefbau (168 Personen), der Unternehmensführung und -organisation (89
Personen), dem Transportwesen (86 Personen), dem Gartenbau (85 Personen) sowie
dem Handel (83 Personen) waren von Kündigungen betroffen. Für 417 Personen
endete eine Ausbildung, Qualifizierungs- oder Aktivierungsmaßnahme.
Entwicklung in der
Grundsicherung für Arbeitsuchende:
Die kommunalen Jobcenter der Landkreise Bautzen und Görlitz
registrierten zusammen 16.868 Arbeitslose. Von diesen entfallen 7.434 auf den
Landkreis Bautzen und 9.434 auf den Landkreis Görlitz. Insgesamt stieg die Zahl
der Arbeitslosen bei beiden Jobcentern gegenüber dem Vormonat um 687 Personen.
Sie sank gegenüber Dezember 2015 um 2.581 Personen.
Arbeitskräftenachfrage:
Der Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur Bautzen akquirierte im
Dezember insgesamt 955 sozialversicherungspflichtige Stellen. Im Vergleich zum
November 2016 waren das 43 Stellen
weniger und im Vorjahresvergleich 247 Stellenmeldungen mehr. Der stärkste
Stellenzugang nach einzelnen Wirtschaftsabschnitten bestand mit 374 neuen
Meldungen im Bereich der Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen
Dienstleistungen, zu dem neben der Zeitarbeit unter anderem auch Reisebüros,
das Wach- und Sicherheitsgewerbe, Call Center oder Hausmeisterdienste gehören.
Das verarbeitende Gewerbe meldete einen Bedarf an 143 neuen Arbeitskräften. Im
Gesundheits- und Sozialwesen bestand ein Bedarf an 106 neuen Beschäftigten. Im
Handel akquirierte der Arbeitgeber-Service 77 neue Stellen. Aus dem Gastgewerbe
sowie der Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen
Dienstleistungen waren jeweils 48 neue Stellen im Zugang zu verzeichnen. Die
Arbeitsvermittler können aktuell auf insgesamt 3.800
sozialversicherungspflichtige Stellen zugreifen – so viele wie noch nie in
einem Dezember seit Beginn der statistischen Aufzeichnungen im Jahr 1999.
[1]
Abmeldungen aufgrund
Rechtskreiswechsel von der Arbeitsagentur zum Träger der Grundsicherung (SGB
II) sind darin nicht enthalten.
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