Donnerstag, 30. November 2017

Schwerbehinderte Arbeitslose profitieren weniger vom Rückgang der Arbeitslosigkeit


Schwerbehinderte Arbeitslose profitieren weniger vom Rückgang der Arbeitslosigkeit
 
„Trotz gesunkener Arbeitslosigkeit haben es Menschen mit Handicap schwerer, in Arbeit zu kommen. Leider sind sie in der Gesellschaft immer noch von Vorurteilen und Bedenken betroffen, sie könnten nicht die volle Leistung bringen. Dabei bereichern die richtigen Mitarbeiter auf dem richtigen Arbeitsplatz nicht nur mit Leistungskraft: Erfahrungsgemäß sind Menschen mit Handicap überaus motiviert, denn sie wollen beweisen, dass sie dazugehören“, resümiert Thomas Berndt.
 
Unter den 19.420 Arbeitslosen, die bei der Agentur für Arbeit Bautzen und den kommunalen Jobcentern der Landkreise Bautzen und Görlitz gemeldet sind, befinden sich 1.285 schwerbehinderte Menschen. Der Anteil liegt damit bei 6,6 Prozent. 

80 Prozent der schwerbehinderten Menschen, welche im Agenturbezirk Bautzen arbeitslos gemeldet sind, haben eine Berufsausbildung oder ein Studium absolviert. Somit sind sie überwiegend gut ausgebildet. Unter allen Arbeitslosen besitzen 77 Prozent einen Berufsabschluss.

Den bestehenden Nachholbedarf in der Ausschöpfung der Fachkräfte mit Handicap zeigt die Beschäftigungsquote. Im Agenturbezirk Bautzen gab es im Jahr 2015 insgesamt 1.152 Betriebe mit zwanzig oder mehr Beschäftigten. Diese Betriebe sind verpflichtet, Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung bereitzustellen – und zwar in Höhe von fünf Prozent (Soll-Quote). Wenn sie dieser Vorgabe nicht nachkommen, müssen sie eine Ausgleichsabgabe zahlen. Diese Unternehmen bieten insgesamt 94.498 Arbeitsplätze, welche für die Berechnung der Beschäftigungspflicht berücksichtigt werden – 8.601 mehr als 2011. Im Jahr 2015 waren davon insgesamt 3.680 Pflichtarbeitsplätze mit schwerbehinderten oder gleichgestellten Frauen und Männern besetzt. Damit lag die Beschäftigungsquote bei 3,9 Prozent. Im Jahr 2011 lag die Beschäftigungsquote bei 3,8 Prozent, sie verharrt seitdem in etwa auf gleichem Niveau. 

„Schwerbehinderte Menschen benötigen keineswegs generell eine längere Einarbeitungszeit, denn viele Behinderungen haben auf die Arbeitsleistung keinen Einfluss. Einige Arbeitnehmer mit körperlichem Handicap benötigen eine technische Arbeitshilfe, mitunter sind Umrüstungen am Arbeitsplatz erforderlich. Über mögliche Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten informieren meine Mitarbeiter interessierte Betriebe gern“, so Thomas Berndt. 
 
Für weitere Informationen oder eine Beratung stehen die Ansprechpartner im Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur Bautzen in allen Fragen rund um die Eingliederung von Menschen mit Handicap gern zur Verfügung:
 

Im Landkreis Bautzen:
Marek Härtig
Telefon:  03591 66 1443
E-Mail:           
Im Landkreis Görlitz:
Kerstin Schneider
Telefon:  03585 451 155
E-Mail:           

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