Dienstag, 31. Mai 2011

Wirtschaftlicher Aufschwung auch am ostsächsischen Arbeitsmarkt spürbar - Agentur für Arbeit Bautzen

Überblick

Im Agenturbezirk Bautzen waren im Mai insgesamt 33.279 Frauen und Männer arbeitslos registriert. Das sind 2.072 Arbeitslose (-5,9 Prozent) weniger als im Vormonat April 2011. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Mai 2010 waren 3.168 Arbeitslose weniger gemeldet (-8,7 Prozent).

·       Arbeitslosigkeit sinkt um 5,9 Prozent

·       unverminderter Stellenzugang auf dem ersten Arbeitsmarkt

·       Arbeitnehmerfreizügigkeit bringt viele Nachfragen von polnischen und tschechischen Arbeitnehmern, aber noch wenige konkrete Einstellungen in Ostsachsen

Arbeitslosigkeit sinkt weiter

„Der wirtschaftliche Aufschwung, der durch aktuelle Konjunkturumfragen bestätigt wird, hinterlässt seine positiven Spuren am regionalen Arbeitsmarkt. Für den erneuten Rückgang der Arbeitslosigkeit um knapp 6 Prozent sind derzeit vornehmlich die wirtschaftliche Erholung und weniger die Maßnahmen am zweiten Arbeitsmarkt verantwortlich. Allein durch die Arbeitsagentur Bautzen wurden im Mai 1.100 Menschen weniger als im Vormonat betreut.

Jobcenter betreuen 75 Prozent der Arbeitslosen

Bei den Jobcentern waren 933 Menschen weniger gemeldet. Wir als Agentur für Arbeit Bautzen registrieren bei unseren Kunden einen überproportionalen Rückgang, der insbesondere auf die guten Beschäftigungsaussichten am ersten Arbeitsmarkt zurückzuführen ist. Kunden der Jobcenter sind in der Regel schwieriger in Arbeit zu integrieren. Das hat zur Folge, dass derzeit etwa 75 Prozent aller Arbeitslosen im Bezirk bei den Jobcentern registriert sind “, so Thomas Berndt, Geschäftsführer Operativ in der Agentur für Arbeit Bautzen.

Nachfragen von polnischen Bürgern seit 1. Mai stark angestiegen – Spezialisten sind kaum unter den polnischen Bewerbern

„Die Arbeitnehmerfreizügigkeit eröffnet unseren tschechischen und polnischen Nachbarn seit 1. Mai die Möglichkeit, sich auf Stellenangebote im Grenzgebiet und natürlich in ganz Europa zu bewerben. Insbesondere in der Geschäftsstelle Görlitz ist die Nachfrage von polnischen Arbeitnehmern erheblich gestiegen. Auch die Beratungstage, die unsere EURES*-Beraterinnen zurzeit verstärkt anbieten, werden sehr intensiv genutzt. Informationsveranstaltungen, von denen derzeit wöchentlich etwa drei stattfinden, sind mit jeweils bis zu 25 Personen ausgebucht. Bisher fragen nur wenige hoch qualifizierte Arbeitnehmer aus Polen und Tschechien nach. Die Mehrzahl sucht Jobs in Bereichen wie Bauhelfer, Transporthelfer, Produktionshelfer sowie Hilfskräfte im Bereich Pflege und Gastronomie, wobei die meisten Arbeitsuchenden kaum über ausreichende Deutschkenntnisse verfügen. Seitens der deutschen Arbeitgeber gibt es jedoch in den genannten Bereichen wenig Nachfrage nach ausländischen Arbeitskräften. Viele der gesuchten Spezialisten sind offensichtlich auch schwer im angrenzenden Ausland zu finden. Wir befinden uns in einem europäischen Wettbewerb um hochqualifizierte Kräfte“, so Berndt weiter.

*) European Employment Service

Abgänge

Die Arbeitsagentur Bautzen und deren acht Geschäftsstellen verzeichneten im Mai 3.458 Abmeldungen* (darunter 1.266 Frauen) aus der Arbeitslosigkeit. Davon wurden 1.941 Abgänge in Erwerbstätigkeit gezählt, worin auch 110 Abmeldungen in eine selbständige Tätigkeit enthalten sind.

Wie bereits im April überwiegen die Beschäftigungsaufnahmen in Berufe des Hoch- und Tiefbaus (249 Personen). Das zeigt, dass die Saisonbelebung weiterhin großen Anteil am Rückgang der Arbeitslosigkeit hat. Den Abmeldungen im Bau folgen mengenmäßig 147 Abmeldungen in Beschäftigungen als Fahrzeug- oder Transportgeräteführer und dicht dahinter 146 Beschäftigungsaufnahmen in Berufe des Innenausbaus. 119 Abmeldungen gab es in der Berufsgruppe der Unternehmensführung- und Organisation (u.a. Bürokaufleute) sowie 110 Abmeldungen in Verkaufsberufen. Alle Angaben beziehen sich auf Daten im Rechtskreis SGB III.

*) Abmeldungen aufgrund Rechtskreiswechsel von der Arbeitsagentur zum Träger der Grundsicherung (SGB II) sind darin nicht enthalten.

Zugänge

In jedem Monat gibt es Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen neu oder wieder von Arbeitslosigkeit betroffen sind. Der Arbeitsmarkt ist geprägt von einer großen Dynamik.

Bei der Arbeitsagentur Bautzen und den acht Geschäftsstellen meldeten sich im Berichtsmonat 2.384 Personen arbeitslos. 1.209 von ihnen waren zuvor am ersten Arbeitsmarkt erwerbstätig (darunter 501 Frauen). Für 567 Personen endete eine Ausbildung, Qualifizierung oder Aktivierungsmaßnahme. Betrachtet man die Zugänge in Arbeitslosigkeit nach Berufsgruppen, so verteilten sich diese auf alle Berufe, proportional gemessen an ihrem Anteil an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Schwerpunkte sind hier kaum auszumachen. Im Mai meldeten sich 94 Menschen in Büroberufen und 86 Menschen aus dem Verkauf neu arbeitslos. Mengenmäßig folgten danach an dritter Stelle Verkehr und Logistikberufe (z.B. Lagerarbeiter) mit 66 Menschen.

Arbeitslose nach Rechtskreisen

Die Agentur für Arbeit Bautzen betreute im Mai 8.558 arbeitslose Frauen und Männer, das waren 1.139 Arbeitslose weniger als im April 2011. Im Vergleich zum Mai 2010 betrug der Rückgang 2.436 Personen. Alle ostsächsischen SGB II - Träger registrierten zusammen 24.721 Arbeitslose, 933 Arbeitslose weniger im Vergleich zum Vormonat und 732 weniger im Vergleich zum Vorjahresmonat. Dass der Rückgang der Arbeitslosigkeit bei den durch die Agentur für Arbeit betreuten Personen stärker zurückgegangen ist als bei den durch die Jobcenter betreuten Menschen zeigt, dass für den aktuellen Aufschwung weniger die Maßnahmen des zweiten Arbeitsmarktes verantwortlich zeichnen, als die erhöhte Nachfrage nach Arbeitskräften in der Wirtschaft.

Entlastung durch arbeitsmarktpolitische Instrumente

Die Höhe der registrierten Arbeitslosigkeit wird in beiden Rechtskreisen auch vom Einsatz arbeitsmarktpolitischer Instrumente beeinflusst. Insbesondere Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung, Maßnahmen beim Arbeitgeber und Arbeitsgelegenheiten (sogenannte „1 Euro-Jobs“) verringern die Arbeitslosigkeit kurzzeitig, da die Teilnehmer an diesen Maßnahmen nicht als arbeitslos gelten.

Der vollständige Bericht ist hier zu finden.

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